Berlin - Im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin (FU), dem größten in Deutschland, der eine halbe Million Besucher pro Jahr anzieht, wurde Ende Oktober mit vielen Familien Halloween gefeiert. Und mit aktiven ver.di-Mitgliedern, die allerdings nicht eingeladen waren. Sie warben bei den Geistern um Solidarität, verteilten Flyer und machten auf ihre extremen Arbeitsbedingungen aufmerksam: jahrelanges Lohndumping, Betriebsratsmobbing und Outsourcing. Denn die FU gibt Kürzungen der Landesmittel seit Jahren an die Arbeitskräfte im Botanischen Garten weiter. 18 offene Stellen sorgen dafür, dass die Gärtner/innen überlastet sind. Beschäftigte der Betreibergesellschaft des Botanischen Gartens, einer hundertprozentigen FU-Tochter, verdienen bis zu 72 Prozent weniger als Angestellte der FU, die dieselbe Arbeit machen. Sechs Reinigungskräfte putzen im Botanischen Garten seit Jahren 30.000 Quadratmeter pro Woche, jetzt droht die Betreibergesellschaft noch dazu, eine private Firma mit der Arbeit zu beauftragen. Besonders gegen die Kolleginnen aus dem Betriebsrat richtet sich die Zermürbungstaktik. Gewerkschaftliche Arbeit wird schlechtgeredet und behindert. ver.di fordert in den Tarifverhandlungen die schrittweise Angleichung an den Tarifvertrag der FU-Beschäftigten.

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