Durchs Regierungsviertel in Berlin sind sie am 27. November gezogen, hunderte Beschäftigte aus psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken mehrerer Bundesländer, Aktive von ver.di und der Initiative "PEPP stoppen". Vor dem Bundesgesundheitsministerium haben sie gefordert, was ihnen wichtig ist: "Schaffen Sie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine humane Psychiatrie!" Das ging direkt an den Minister. Doch Hermann Gröhe (CDU) und seine Mitarbeiter waren zu keinem Gespräch bereit. "Dabei sind wir die Fachleute", rief Lilly Kilian, Personalrätin und Krankenschwester auf einer Akutstation im Zentrum für Psychiatrie in Weinsberg (Baden-Württemberg), wütend. "Warum werden wir nicht gefragt?"

Kilian und ihre Kolleg/innen wollen gemeinsam mit ver.di PEPP verhindern, das "Pauschalierende Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik", das ab 2017 bundesweit eingeführt werden soll. Es gehe dabei nur darum, Geld zu sparen. "Also Stellen zu streichen. Unsere Stellen!" Mit weniger Fachkräften werde die Psychiatrie zur Verwahrpsychiatrie degradiert, erklärten die Demonstranten. "Aber Gesundheit ist keine Ware", so Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand auf der Kundgebung. "Und Kliniken sind keine Fabriken!" ver.di setzt sich seit Jahren für eine Kurskorrektur bei PEPP und ein qualitätsorientiertes System ein, das den Patienten in den Mittelpunkt stellt. cvz