Ausgabe 03/2016
Kurznachrichten
Handel - Im Redaktionsschluss erreichte uns diese Nachricht: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat - vier Jahre nach der Insolvenz - Anklage gegen den ehemaligen Drogeriemarktbesitzer Anton Schlecker wegen vorsätzlichen Bankrotts erhoben. Nahezu 25.000 Menschen hatten durch die Schlecker-Pleite ihren Arbeitsplatz verloren. Anton Schlecker, seine Frau und seine beiden Kinder sollen kurz vor der drohenden Insolvenz rund 20 Millionen Euro beiseite geschafft haben. Das wäre vorsätzlicher Bankrott und darauf steht eine Strafe von bis zu fünf Jahren, in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren. Bernhard Franke, Leiter des ver.di-Landesfachbereichs Handel in Baden-Württemberg sagte gegenüber Zeit Online: Es sei sehr begrüßenswert, dass eine juristische Aufarbeitung erfolge, weil der Schaden, den Schlecker angerichtet habe, sehr groß sei. Dass "Dinge schief und krumm gelaufen sind, haben wir schon vermutet". Franke hatte für die Gewerkschaft die Verhandlungen mit der Insolvenzverwaltung geführt.
Verleger mit Angebot nahe Null
Tageszeitungen - Die zweite Tarifverhandlungsrunde für die rund 14.000 festen und freien Journalist/innen an Tageszeitungen wurde im März ohne Ergebnis beendet. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat kaum messbare Gehaltssteigerungen bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren angeboten. Danach sollen die Gehälter im Juli dieses Jahres, also nach sechs Nullmonaten, um 0,8 Prozent steigen. In den Jahren 2017 und 2018 soll es weitere Erhöhungen um jeweils 0,8 Prozent geben. Das Angebot macht effektiv 1,6 Prozent mehr Gehalt in drei Jahren aus. Für die Zeitungsverlage im Norden (Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) sollen die Tariferhöhungen noch weitere sechs Monate später erfolgen, erstmals im Januar 2017. Am 19. April werden die Verhandlungen fortgesetzt.
Tarifverhandlungen beim DRK
Deutsches Rotes Kreuz - ver.di geht mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Gehalt in die Tarifverhandlungen mit der Bundestarifgemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 80 Euro pro Monat steigen, die Eingruppierungsordnung des Sozial- und Erziehungsdienstes aus dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) soll übernommen werden. Beim DRK arbeiten insgesamt rund 150.000 Menschen. Für etwa 50.000 Beschäftigte gelten die zwischen ver.di und der Bundestarifgemeinschaft tariflich vereinbarten Arbeits- und Entgeltbedingungen.
Rundfunksender müssen nachbessern
Privater Rundfunk - Die zweite Verhandlungsrunde für die mehr als 500 Beschäftigten der im Tarifverband Privater Rundfunk zusammengeschlossenen Rundfunksender wurde am 7. April vertagt. "Die Arbeitgeber waren nicht bereit, ihr niedriges Angebot ausreichend nachzubessern und zusätzlich zu einer Gehaltserhöhung von zwei Prozent im ersten Jahr auch im zweiten Jahr dauerhaft wirkende Tarifsteigerungen zu vereinbaren", sagte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. ver.di erwarte beim dritten Termin am 13. Mai deutliche Nachbesserungen.
Der Countdown läuft
Deutscher Betriebsrätepreis 2016 - Die Bewerbungsfrist für den Preis, eine Initiative der Zeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb, endet am 30. April. Bis zu diesem Termin können sich Betriebsräte, einzelne BR-Mitglieder und Betriebsratskooperationen noch mit Initiativen aus den Jahren 2014 bis 2016 bewerben, die zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen, zum Erhalt oder zur Schaffung von Arbeitsplätzen beigetragen haben. Infos und Bewerbungsunterlagen auf www.dbrp.de