Bremen - Die 3.200 Beschäftigen der stationären und ambulanten Altenpflege in Bremen bekommen erstmals einen trägerübergreifenden Tarifvertrag, der für AWO, DRK, Parität, Diakonie und Caritas gleichermaßen gilt. Bislang gab es in der Altenpflege in Bremen kaum tarifliche Regelungen. Der Vertrag schafft erstmals einheitliche Bedingungen. Er regelt die wichtigsten Tarifinhalte wie Entgelt, Eingruppierung, Urlaub, Zuschläge und Jahressonderzahlung und ist aus ver.di-Sicht ein erster Meilenstein auf dem Weg zu einem umfassenden Tarifwerk für die Altenpflege. Die Regelungen zu Urlaub, Jahressonderzahlung und Zulagen treten rückwirkend zum 1. Januar 2017 in Kraft. Die neuen Entgelte werden in der stationären Pflege ab 1. Juni 2017 und in der ambulanten Pflege ab 1. Oktober 2017 gezahlt. Sie erhöhen sich jährlich bis zum Ende der Laufzeit 2019. Wer bereits bessere arbeitsvertragliche oder tarifliche Regelungen hat, behält seinen Besitzstand. Die meisten Beschäftigten gewinnen bis zum Ende der Laufzeit dazu - teilweise mehrere 100 Euro im Monat. Außerdem haben ver.di und die Tarifpartner des Arbeitgeberverbandes in einer Sozialpartnerschaftserklärung vereinbart, während der Laufzeit des Vertrags weitere Regelungen wie zusätzliche freie Tage, weitere Zuschüsse und Zulagen oder zusätzliche Arbeitszeitregelungen zu verhandeln. Das Niveau des neuen Tarifvertrags (TV PfliB) soll schrittweise auf das Niveau des Tarifvertrages für die Länder angehoben werden.


Abschluss für Helios-Kliniken

Gesundheit - ver.di und die Helios-Kliniken haben sich Ende März auf ein Ergebnis geeinigt: Danach steigen die Gehälter für die 24.000 Beschäftigten in 36 Kliniken zum 1. Januar 2017 um 2,3 Prozent, zum 1. Januar des nächsten Jahres um weitere 2,3 Prozent und zum 1.Oktober 2018 noch einmal um 0,5 Prozent. Azubis bekommen - gestaffelt nach Ausbildungsjahr - in diesem Jahr zwischen 35 und 45 Euro und im kommenden Jahr noch einmal zwischen 30 und 40 Euro mehr, außerdem ab 2017 einen weiteren Urlaubstag. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Sylvia Bühler. Allerdings sei nicht nachvollziehbar, warum es nicht möglich gewesen sei, bei der Ost-West-Angleichung voranzukommen.


Einigung bei der AWO

NRW - Die 38.000 Beschäftigten der AWO in Nordrhein-Westfalen erhalten in den nächsten zwei Jahren 4,75 Prozent mehr Lohn und Gehalt: rückwirkend ab Januar dieses Jahres 2,35 Prozent und ab 1. November 2017 noch einmal 2,4 Prozent mehr. Azubis bekommen 35 und 30 Euro mehr. Der Vertrag gilt bis Ende November 2018. Für die Fachkräfte in der Altenpflege haben ver.di und die AWO NRW die Angleichung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst vereinbart. Außerdem erhalten ver.di-Mitglieder pro Jahr einen zusätzlichen freien Tag.