Wenn Auftraggeber Tätigkeiten über Online-Plattformen an einzelne Personen vergeben, spricht man von Crowdwork. Nicht nur Solo-Selbstständige sind auf Online-Plattformen unterwegs, auch Angestellte und Nicht-Erwerbstätige. Meist sind Crowdworker sehr gut qualifiziert, männlich und verhältnismäßig jung.

Harter Preiskampf

ver.di hat gemeinsam mit dem Arbeitssoziologen Prof. Dr. Hans Pongratz eine Studie zu Crowdwork erstellt und zu diesem Zweck die Mitglieder der Gewerkschaft befragt, welche Erfahrungen sie mit der Arbeit auf Online-Plattformen gemacht haben. Das Ergebnis: Die Befragten schätzen den einfachen Zugang zu Aufträgen, sie kritisieren allerdings die geringen Verdienstmöglichkeiten, den harten Preiskampf und unbezahlte Nacharbeiten. Für den Großteil der Befragten ist Crowdwork nur ein Zuverdienst von bis zu maximal 500 Euro im Monat.

Laut Studie ist Crowdwork in Deutschland noch eher eine Randerscheinung. Schätzungsweise sind maximal 300.000 Menschen regelmäßig auf solchen Plattformen aktiv, allerdings ist diese Arbeit nur für 1.000 bis 5.000 Menschen erwerbssichernd. Aufgrund der geringen Zugangshürden beschleunigt Crowdwork den Trend, dass die Arbeitenden zunehmend unterschiedliche Erwerbsformen miteinander kombinieren. Für ver.di stellt sich die Frage, wie sie diese Menschen künftig erreichen und ihre Arbeitsbedingungen und die berufliche Sicherheit verbessern kann. Ein Ansatz ist die Forderung nach einer allgemeinen Erwerbstätigenversicherung - unabhängig vom Status der Beschäftigten. ml

Weitere Informationen: www.cloud-crowd.verdi.de