Bundesweit haben Brief- und Paketzusteller/innen für ein ordentliches Lohnplus gestreikt. In der vierten Verhandlungsrunde kam das Angebot der Deutschen Post AG. Doch es bietet nicht das, was die Beschäftigten erwartet haben. Die ver.di-Tarifkommission hat beraten und findet, die Beschäftigten sollen entscheiden, ob sie das Angebot annehmen wollen. "Es ist ein schwieriges Angebot, das zwar zu allen unseren Forderungen Elemente enthält, zugleich aber auch hinter unseren Erwartungen zurückbleibt", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Deshalb die Befragung.

Die Post AG bietet den rund 130.000 Tarifbeschäftigten über eine Laufzeit von 28 Monaten zwei lineare (für alle gleich geltende) Erhöhungsschritte an: Zum 1. Oktober 2018 3 Prozent, zum 1. Oktober 2019 weitere 2,1 Prozent. Zudem soll es im April 2018 eine Einmalzahlung von 250 Euro geben. Das von ver.di geforderte Wahlmodell, wonach die Beschäftigten einen Teil der Lohnerhöhung in freie Zeit umwandeln können, soll umgesetzt werden, indem sie im Oktober 2018 anstelle der linearen Erhöhung eine Entlastungszeit von 60 Stunden im Jahr bekommen und im Oktober 2019 dann statt der Erhöhung 42 Stunden Entlastungszeit. Überdies können auch beide Schritte zu einer Entlastungszeit von 102 Stunden angehäuft werden. Auszubildende und Studierenden an Berufsakademien sollen im April 2018 eine Einmalzahlung von 100 Euro bekommen. Ihre Vergütungen sollen überproportional steigen.

Die Postzulage für die 32.000 Beamten im Unternehmen soll bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrages vom 31. Mai 2020 fortgeschrieben werden. Zudem sollen Beamte im Oktober 2019 eine Einmalzahlung von 350 Euro bekommen. ml