Ein „Gender-Pay-Gap“ von rund 53 Prozent liegt derzeit zwischen den Renten von Männern und Frauen. Gemeint ist damit der geschlechtsbedingte Unterschied bei der Rentenhöhe. Er liegt vor allem daran, dass Frauen häufig geringere Wochen-, aber auch Lebenser-werbsarbeitszeiten aufweisen können als Männer, da sie mehr Familien- und Pflegearbeit übernehmen. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen steige zwar an, sagte Brigitte L. Loose, Leiterin des Forschungsnetzes FNA bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, in ihrem Vortrag bei der 15. Frauenalterssicherungskonferenz (FASK) von ver.di und dem Sozialverband Deutschland.

„Frauenrenten waren noch nie so gut und umfänglich wie heute“, sagte Loose weiter, um gleich einzuschränken, dass diese Aussage nur gut klinge: „Frauen sind noch lange nicht da, wo die Männer sind.“ Immer noch seien Frauen deutlich häufiger und stärker von Altersarmut betroffen. Und dass das Gender-Pay-Gap kleiner werde, liege auch daran, dass die Altersrenten von Männern sinken. Insbesondere bei ostdeutschen Neurentnern würden sich in den kommenden Jahren die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und prekären Arbeitsverhältnissen spürbar niederschlagen.

Der Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Rolf Schmachtenberg, warnte davor, dass die Männer in Ostdeutschland in spätestens 15 Jahren wegen niedriger Altersrenten zur „größten Krisengruppe“ werden könnten. ver.di-Bundesvorstandsmitglied Dagmar König wies darauf hin, dass es nicht nur um die Sicherung und Erhöhung des Rentenniveaus gehen könne. Man müsse grundsätzlich darauf hinwirken, dass Arbeit besser bezahlt wird – insbesondere in den Bereichen, die für die Gesellschaft wichtig seien. Dazu zählt sie Arbeit an den Menschen. In einer Resolution, die die Teilnehmer*innen der FASK verabschiedet haben, fordern sie „dringend Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen zugunsten der Beschäftigten“. Denn Altersarmut darf weder männlich noch weiblich sein, sie sollte es gar nicht erst geben. hla

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