Die Einführung von Systemen Künstlicher Intelligenz (KI) trägt bislang nur unzureichend zur Verbesserung der Arbeitsqualität bei. Vielmehr drohen Arbeits- platzabbau sowie eine höhere Arbeitsintensität, zudem haben die Beschäftigten geringere Handlungsspielräume. Das sind die zentralen Befunde des "ver.di-Innovationsbarometers 2019 – Künstliche Intelligenz", das am 3. Dezember in Berlin veröffentlicht wurde. "Digitalisierung und Künstliche Intelligenz müssen so gestaltet werden, dass sie den Beschäftigten sowie dem Schutz und dem Ausbau der Arbeitnehmerrechte dienen", sagte Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Dringend notwendig sei, die betrieblichen Mitbestimmungsorgane bei der Einführung von KI-Projekten frühzeitig stärker einzube- ziehen. Nur so könnten deren Wirkung richtig abgeschätzt und nur so könnten sie sozialverträglich gestaltet werden.

Das Innovationsbarometer erscheint alle zwei Jahre und gibt Auskunft über die Innovationsfähigkeit im Dienstleistungssektor. Es basiert auf Umfragen unter ver.di-Arbeitnehmervertreter*innen in Aufsichtsräten, Betriebs- und Personalräten. Das jüngste Barometer basiert auf den Angaben von 990 ver.di- Arbeitnehmervertreter*innen. Durchgeführt wurde die Umfrage im Mai und Juni 2019.

Laut der Umfrage fürchten 66 Prozent der Befragten in betroffenen Unternehmen, dass die Zahl der Arbeitsplätze durch den KI-Einsatz sinken wird (nur 3 Prozent erwarten eine Zunahme). Zudem berichten 52 Prozent der Befragten von einer Zunahme der Arbeitsintensität (von einer Abnahme nur 11 Prozent); 42 Prozent der Befragten benennen häufigere Störungen der Arbeitsabläufe (lediglich 11 Prozent weniger Störungen); 50 Prozent der Befragten erkennen eine Zunahme der Transparenz des Arbeits- und Leistungsverhaltens der Beschäftigten (nur 13 Prozent eine Abnahme); und 60 Prozent der Befragten berichten von einer Verringerung der Handlungs- und Entscheidungsspielräume durch KI (nur 4 Prozent von einer Ausweitung).