"Digital für alle"

Digitaltag – Unter dem Motto "Digitalisierung gemeinsam gestalten" hat am 19. Juni 2020 der erste Digitaltag in Deutschland stattgefunden. Trägerin des bundesweiten Aktionstags ist die Initiative "Digital für alle" – ein Partnernetzwerk aus rund 30 Organisationen, dem auch ver.di angehört. Ziel des Digitaltages, der künftig jährlich stattfinden soll, ist die Förderung der digitalen Teilhabe. Die Menschen sollen in die Lage versetzt werden, sich sicher, selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. "Für viele Menschen ist das längst nicht der Fall, weder im privaten Alltag und oft noch weniger am Arbeitsplatz", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke in einer Videobotschaft. Die Notwendigkeit einer gemeinsamen Gestaltung der Digitalisierung habe durch die Corona-Krise an Dringlichkeit gewonnen. "Unser Ziel ist, dass Digitalisierung für Gute Arbeit eingesetzt wird – nicht für permanente Überwachung und Leistungssteigerung, sondern für Entlastung, Freiräume für Kreativität und zwischenmenschliche Kommunikation. Die Technik soll allen Menschen dienen und nicht nur jenen, denen die Technik gehört." Beim bundesweiten Digitaltag, der dieses Jahr Corona-bedingt online lief, wurden in mehr als 500 virtuellen Veranstaltungen verschiedenster Formate die unterschiedlichen Aspekte der Digitalisierung beleuchtet und gemeinsam diskutiert und Wege zu digitaler Teilhabe aufgezeigt.

digitaltag.eu

Das digitale Amt

E-Government – Im Bundesinnenministerium hat Anfang Juni die neue Abteilung "Digitale Verwaltung" ihren Betrieb aufgenommen. 100 Mitarbeiter*innen sollen sich dort von zentraler Stelle aus um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland kümmern. Die Corona-Pandemie hätte die Bedeutung eines digital funktionierenden Staates, des sogenannten E-Governments, verdeutlicht, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) anlässlich des Starts der neuen Abteilung. So hätten Behörden aufgrund des Lockdowns hunderttausende Anträge auf Kurzarbeitergeld, Soforthilfen für Unternehmen und andere Unterstützungsleistungen bearbeitet und Milliarden an Soforthilfen angewiesen. "Ohne digitale Prozesse wäre dies nicht möglich gewesen." Seehofer habe daher entschieden, alle dafür erforderlichen Kräfte in einer eigenen Abteilung "Digitale Verwaltung" zu bündeln. Auf diese Weise solle der Prozess der Digitalisierung der Verwaltungsleistungen beschleunigt werden. Leistungen wie der Notfall-Kinderzuschlag oder Entschädigungszahlen für Arbeitgeber werden digital beurteilt. Das Wohngeld könne inzwischen in den ersten Kommunen online beantragt werden. Nächste Projekte auf der digitalen Agenda der Verwaltung seien das Arbeitslosengeld II und das Bafög.