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Für die von ver.di vertretenen Mitarbeiter*innen bei Condor am Boden, in der Technik und in der Flugbegleitung sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausgeschlossenFoto: Federico Gambarini/dpa

Es ist eine der raren guten Nachrichten aus der corona-bedingt kriselnden Luftverkehrsbranche: Für den Ferienflieger Condor konnte die ver.di-Tarifkommission im Juli nach langwierigen Verhandlungen einen sehr guten Abschluss erreichen. Rund 4.200 Beschäftigte behalten bis auf weiteres ihre Arbeitsplätze. Für die von ver.di vertretenen Mitarbeiter*innen am Boden, in der Technik und in der Flugbegleitung sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausgeschlossen.

"Es hat sich gelohnt, hart zu verhandeln und am Ende diese langfristige Sicherung für die Kolleg*innen herauszuholen", sagt Dennis Dacke, Gewerkschaftssekretär in der ver.di-Bundesfachgruppe Luftverkehr. Die Rückmeldungen aus der Belegschaft seien durchweg positiv.

Dabei hatte die Condor-Geschäftsleitung noch im Juni bis zu 1.000 Stellen streichen wollen. Der schon vor der Corona-Pandemie kriselnde Ferienflieger war durch die Insolvenz der Muttergesellschaft Thomas Cook im vergangenen Jahr in Schieflage geraten, aber durch umfassende Staatshilfen gerettet worden. "Der Tarifabschluss zeigt, dass Beschäftigungssicherung in der Luftverkehrsbranche möglich ist", so Dennis Dacke. Derzeit bauen allerdings die meisten Gesellschaften wie auch Flughäfen wegen des zurückgegangenen Luftverkehrs Stellen in großer Zahl ab.

Bis Ende März 2021 bleibt es für die Condor-Beschäftigten bei der aktuellen Kurzarbeiterregelung. Alle Beschäftigten erhalten dabei den jeweiligen Höchstsatz – unabhängig von geleisteten Flugstunden. Wer durch ungünstige Flugeinsätze unter das maximale Kurzarbeitergeld fällt, erhält laut Tarifvereinbarung den Differenzbetrag von Condor. Außerdem wurde ein Freiwilligenprogramm beschlossen, wonach Beschäftigte, die Condor aus eigenem Antrieb verlassen wollen, eine Abfindung von maximal 2,5 Bruttomonatsgehältern bekommen.

Abwehren konnte ver.di den Vorstoß der Arbeitgeberseite, die "Leistungswirksamen Stunden" (LSW) heraufzusetzen. "Es bleibt bei maximal 87 Flugstunden in einem Block, nicht 110, wie von Condor ursprünglich gefordert", sagt Dennis Dacke. Mit einem solchen Schritt hätten die Beschäftigten für gleiches Gehalt deutlich mehr arbeiten müssen. Aus Sicht der ver.di-Tarifkommission bedeutet die Vereinbarung eine gute Grundlage, um Condors Zukunft und damit auch die der Beschäftigten zu sichern.

Gudrun Giese