Wie die Telekom wettbewerbsfähig werden soll: Ausgliederung, weniger Geld, länger arbeiten

Der Telekom-Vorstand will die Kosten drastisch senken, um gegenüber der Konkurrenz wettbewerbsfähig zu werden. Dabei hat er vor allem die Geldbörsen der Beschäftigten ins Visier genommen - und zwar mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen, die zunächst 50000 Mitarbeiter betreffen, die schon zum 1.Juli ausgegliedert werden sollen.

Zusammengerechnet sollen die Maßnahmen zu einer Umverteilung von mehr als 40 Prozent zu Lasten der Beschäftigten führen. Zu einer direkten Lohnkürzung von neun Prozent kommt die Verlängerung der Arbeitszeit, eine Variabilisierung des abgesenkten Entgelts von 20 bis 30 Prozent und die Festlegung, bis Ende 2009 auf Tariferhöhungen zu verzichten.

Außerdem sollen auch die Arbeitsbedingungen verschlechtert werden, beispielsweise durch Kürzung der Erholzeit bei Bildschirmarbeit. Oder indem die erste und letzte Fahrt zum Kunden bzw. vom Kunden als Freizeit deklariert werden.

QUELLE: VER.DI-TK-IT

Zwar ist ein direkter Vergleich zwischen den verschiedenen Anbietern am Telekommunikationsmarkt relativ schwierig. Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass die heutigen Telekom-Entgelte nicht Spitzenreiter der Branche sind, wie Telekom-Chef Obermann gern polemisiert. Sie liegen eher im Mittelfeld (siehe Grafik unten). Setzt der Vorstand seine Pläne durch, lägen die Entgelte bei künftigen Neueinstellungen endlich am unteren Ende. Weshalb dann der Service besser funktionieren, soll konnte der Vorstand jedoch nicht schlüssig erklären.

Probleme gibt es auch bei der Konkurrenz

Probleme mit dem Service haben indessen auch zahlreiche Kunden der Konkurrenzunternehmen, wie eine ausführliche Umfrage der Stiftung Warentest belegt. (Veröffentlicht in test Heft 4/2007). Niedrigere Tarife allein machen offenbar nicht glücklich, wenn auch die Kunden sich mangels Servicewie im Haifischbecken fühlen.