REDAKTEUR/INNEN

Warnstreiks in der Tarifrunde

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für Redakteur/innen und freie Journalist/innen 7,5 Prozent mehr Gehalt bzw. Honorar. Außerdem sollen die Online-Redakeur/innen in den Tarif aufgenommen werden. Verhandelt wird in zwei parallelen Runden für die Journalist/innen an Tageszeitungen und Zeitschriften. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und der Verband der Zeitschriftenverleger reagierten mit Unverständnis auf die Höhe der Forderung. Beide Verlegerverbände haben nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot vorgelegt. Am 1. August und Anfang September bekräftigten Journalist/innen von rund 40 Tageszeitungen ihre Forderungen mit Warnstreiks.

www.dju.verdi.de


postbank

Acht Prozent gefordert

Die Tarifverhandlungen für die rund 5000 Tarifangestellten der Postbank haben Ende August begonnen. Einen Tag zuvor hatte ver.di das Ende der "völlig unsinnigen Verkaufsverhandlungen" gefordert. "Die erfolgreichste Privatbank darf nicht unter den Hammer kommen, nur um einen riesigen Finanzkonzern zu schaffen", hatte Bundesvorstandsmitglied Uwe Foullong erklärt. In den Tarifverhandlungen fordert ver.di neben einer Gehaltserhöhung von acht Prozent auch, dass der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen weiter verlängert wird. Verhandelt wird für die Angestellten bei der Postbank AG, der BCB AG und der PB Firmenkunden AG. In der ersten Verhandlung haben die Arbeitgeber die Gehaltserhöhung und die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen abgelehnt. Bis zur zweiten Runde wollen sie ihre Position zum Kündigungsschutz festlegen. Am 12. September wird wieder verhandelt.

http://postbank.verdi.de


EINZELHANDEL I

Stellenabbau bei Karstadt

Der Arcandor-Konzern hat die Streichung von 400 bis 450 der 2000 Verwaltungs- und Leitungsstellen in seiner Essener Zentrale angekündigt. Der Betriebsrat will den Stellenabbau teilweise verhindern und hat dazu eine Liste vorgelegt, die Sacheinsparungen betrifft. Ziel ist es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern, erklärte ver.di in Düsseldorf. Der Betriebsrat sei bereits mit der Geschäftsführung im Gespräch.


EINZELHANDEL II

Kehrtwendung bei Real

Ab 1. Oktober wird die Geschäftsführung der Real-SB-Warenhaus GmbH auch den Beschäftigten der 3. Real-SB-Warenhaus GmbH eine Vergütung auf der Grundlage des jeweiligen Flächentarifvertrags bezahlen. Noch im Frühjahr 2008 hatte die Geschäftsführung erklärt, auch künftig an allen neuen Real-Standorten nicht nach Tarif zahlen zu wollen. Der nächste tariflose Markt sollte im Herbst in Mülheim an der Ruhr eröffnet werden. Dort hatte sich unter der Führung von ver.di ein politisches Bündnis von Beschäftigten, politischen Gruppierungen und vielen Interessierten gebildet, das sich gegen die geplanten Dumpinglöhne zur Wehr setzte.


SPEDITIONSGEWERBE

Dosierter Protest

In Nordrhein-Westfalen sind Anfang September die Tarifverhandlungen für die 100000 Beschäftigten im Speditionsgewerbe ohne Ergebnis abgebrochen worden. ver.di will mit "dosierten Warnstreiks" für Unruhe in den Speditions-, Logistik- und Transportwirtschaftsunternehmen in NRW sorgen. Die ersten Aktionen waren für den 5. September geplant. Schon in den Tagen davor war es in Hagen, Dortmund, Hattingen und Krefeld zu Arbeitsniederlegungen gekommen. ver.di fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für zwölf Monate und "seriöse Tarifverhandlungen", erklärte Verhandlungsführer Uwe Speckenwirth.

http://psl.nrw.verdi.de