kürzlich gab es einmal wieder ursozialdemokratische Töne von eingeschriebenen SPD-Mitgliedern. 60 Sozialdemokrat/innen, darunter drei Mitglieder des ver.di-Bundesvorstandes und weitere führende DGB-Gewerkschafter, fordern eine radikale Korrektur jener Taten, die ihre Genossinnen und Genossen in Regierungsverantwortung über die Jahre zu Wege gebracht haben. Sie wollen die Abschaffung der Rente mit 67, die Abkehr von der Agenda 2010, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Über gerechtere Steuern wolle man einen starken Sozialstaat finanzieren, heißt es in dem Papier der 60 mit dem Titel "Reichtum nutzen, Armut bekämpfen, Mittelschicht stärken". Kein Wunder, dass sich die SPD-Führung und ihre Ministerriege so viel altbackenen sozialdemokratischen Kram nicht zu Eigen machen wollen. Schließlich hat es zu viele Verbiegungen gekostet, bis man da war, wo man jetzt ist. Aber vielleicht ist ja etwas in Sicht, was der Kabarettist Georg Schramm vorausgesagt hat: die Gründung der "Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der SPD". Da wäre endlich mal drin, was draufsteht. Übrigens, ein Porträt des Kabarettisten Georg Schramm gibt es auf Seite 24. Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte Oktober. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit.

Maria Kniesburges, Redaktion ver.di publik