FINANZ- + WIRTSCHAFTSKRISE

Gewerkschaftliche Ziele und Alternativen

Der ver.di-Gewerkschaftsrat, das höchste Gremiun zwischen den Bundeskongressen, hat eine Resolution zur Finanz- und Wirtschaftskrise beschlossen. Dort wird gefordert, "mit groß dimensionierten Konjunkturprogrammen die realwirtschaftliche Nachfrage zu stabilisieren und so die Arbeitsplätze zu schützen." Der Gewerkschaftsrat fordert Re-Regulierungen der Banken und Finanzmärkte, mehr Transparenz, internationale Zusammenarbeit und Aufsicht. Für engagierte Mitglieder besonders interessant ist das Kapitel "Gewerkschaftliche Ziele und Alternativen". Dort heißt es: "ver.di tritt gemeinsam mit anderen Gewerkschaften, sozialen Kräften und Bewegungen für einen grundlegenden Politikwechsel ein - in Deutschland und im Weltmaßstab. Der Neoliberalismus muss auch in der politischen Praxis und den Strukturen der Staaten, der EU und der internationalen Institutionen überwunden werden." ver.di stellt die Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die große Mehrheit der Bevölkerung ins Zentrum des gewerkschaftlichen Handelns aller Gliederungen der Organisiation und startet eine Kampagne zur Sicherung der sozialen und ökonomischen Interessen der Menschen. Erster Höhepunkt dieser Kampagne sind die europaweiten Proteste im Frühjahr 2009, die der Europäische Gewerkschaftsbund plant.

Das schöne Plakat oben gibt es beim Landesbezirk Baden-Württemberg:

http://bawue.verdi.de


AUSGEZEICHNET

Artikel mit Folgen

Im November 2007 veröffentlichte ver.di PUBLIK ein Porträt von Mariam Notten. Die aus Afghanistan stammende Wahlberlinerin fährt jedes Jahr in eine südliche Provinz ihrer Heimat, baut dort Schulen auf und unterstützt Frauenprojekte. Nun wurde sie dafür von der österreichischen Organisation Two Wings Network ausgezeichnet. Ein Kuratoriumsmitglied verriet ihr, wie er auf sie aufmerksam geworden ist: durch den Artikel in ver.di PUBLIK. Wer mehr über die Preisträgerin wissen möchte oder das Spendenkonto sucht:

www.afghanistan-nimroz.de


Nachruf

ver.di PUBLIK-Autor Martin Ebbing ist gestorben

Zusammen mit seiner Frau, der Fotografin Zohren Soleimani, hatte Martin Ebbing die Reportage der ver.di PUBLIK 04_2008 "Vor der großen Unruhe" über den inhaftierten iranischen Busfahrer Mansour Osanloo, seine Kollegen und ihre unabhängige Gewerkschaft geschrieben. Anfang Dezember ist unser Autor an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. Auch ein Transport von Teheran ins Berliner Herzzentrum konnte sein Leben nicht retten. Ebbing hinterlässt seine Frau und zwei Söhne, die jetzt für die angefallenen Behandlungskosten von über 100000 Euro aufkommen müssen. Wer helfen will, findet alle Infos unter: www.notfall.weltreporter.net