Arbeitnehmer zweiter Klasse sind öfter krank

Zeitarbeit | Zeitarbeitnehmer/innen sind deutlich häufiger krank als andere Beschäftigte. Mit 14,7 Fehltagen im Jahr 2008 waren Leiharbeitnehmer/innen vier Tage länger krankgeschrieben als der Durchschnitt ihrer Versicherten, berichtet die Techniker Krankenkasse (TK). Der Krankenstand lag mit 4 Prozent 1,1 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt. Experten sehen hierfür mehrere Ursachen: Zum einen ist gerade in körperlich anstrengenden Tätigkeiten Leiharbeit verbreitet - auch gefährliche und monotone Jobs werden gern ausgelagert. Zum anderen bringt die unsichere Stellung im Unternehmen eine hohe Stressbelastung mit sich. Von fast allen Diagnosen seien Beschäftigte in der Leiharbeit häufiger betroffen, heißt es bei der TK. Die Untersuchung stellt 60 Prozent mehr Muskel-Skelett-Erkrankungen fest, 64 Prozent mehr Verletzungen und 23 Prozent mehr Atemwegserkrankungen.


Innovationschancen im Gesundheitswesen nutzen

ver.di-Memorandum | Der Arbeitskreis Dienstleistungen, der von der Friedrich-Ebert-Stiftung und ver.di getragen wird, hat in Kooperation mit renommierten Experten ein Memorandum unter dem Titel" Mehr Gesundheit wagen!" verfasst. Es zeigt, dass Lebensqualität, bessere Arbeitsbedingungen sowie Wachstum und Beschäftigung erreichbar sind, wenn Innovationschancen im Gesundheits- und Pflegewesen besser genutzt würden. Das Memorandum liegt in den Bezirken aus, kann unter margret.steffen@verdi.de bestellt oder im Internet unter www.fes.de/wiso heruntergeladen werden.


Ausbildungsplätze rar

Azubis | Das Arbeitsministerium hat in diesem Jahr einen Bedarf von mindestens 600 000 Ausbildungsplätzen errechnet. Doch die Wirtschaft will keine Zusagen machen. Damit bricht sie den 2007 erneuerten Ausbildungspakt. Darin hatten Regierung und Wirtschaft vereinbart, bis 2010 jedem ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen ein Angebot zu machen. Im Gegenzug verzichtet die Bundesregierung auf eine Abgabe von Unternehmen, die nicht ausbilden. Bis zum Mai 2009 waren 5,7 Prozent weniger Azubiverträge unterschrieben als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Für die Altbewerber wird es damit noch schwieriger: Etwa 320 000 junge Menschen befinden sich gegenwärtig in einer Warteschleife. Der Anteil der Jugendlichen ohne Berufsabschluss liegt bei 15 Prozent.


EU bezahlt Umschulungen

Förderprogramm | Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sollen 19 Milliarden Euro aus dem Europäischen Sozialfonds früher als geplant ausgegeben werden. Die EU will auf die übliche Kofinanzierung der Länder in Höhe von 50 Prozent verzichten, wenn mit den Fonds-Geldern Bildungsprogramme für Kurzarbeiter und Umschulungen bezahlt werden.