Frauen wollen mehr

KONFERENZ | Für den 18. Juli laden die ver.di-Bereiche Frauen- und Gleichstellungspolitik sowie Sozialpolitik nach Berlin zur 7. Frauenalterssicherungskonferenz ein. Dabei geht es um die Frage, warum Frauen weniger verdienen als Männer und damit häufig auch im Alter ärmer sind. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen gehören ebenso zu den Gründen wie das Steuersystem. Mehr Infos und Anmeldung unter: http://sozialpolitik.verdi.de


ver.di kritisiert Kahlschlag

ARBEITSMARKT | ver.di hält die von der Bundesregierung geplante Re-form der Arbeitsmarktinstrumente in wesentlichen Teilen für verfehlt. "Beim vorliegenden Gesetzentwurf handelt es sich um ein reines Spargesetz, das die Erkenntnisse über die Wirkung der Arbeitsmarktinstrumente komplett ignoriert", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Elke Hannack. Insgesamt will die Bundesregierung mit der sogenannten Instrumentenreform rund acht Milliarden Euro sparen. Als ein Beispiel nannte Hannack die Situation von Langzeitarbeitslosen. Im März hätten lediglich 2,3 Prozent der Langzeitarbeitlosen in den ersten Arbeitsmarkt wechseln können. Das zeige, dass ein Ausbau der Förderung nötiger sei als deren Streichung. Auch die faktische Abschaffung der Existenzgründungsförderung stößt bei ver.di auf harschen Protest.


Weniger Rentenpunkte

STUDIE | Wer heute ins Berufsleben einsteigt, sammelt häufig weniger Renten-Entgeltpunkte als Angehörige der Generationen vor ihm. Das liegt am späteren Berufseinstieg und an zunehmender Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt, dass die Entgeltpunkte durch die Rentenreformen der vergangenen Jahre immer weniger wert sind. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Hans-Böcker-Stiftung. www.boeckler.de


Nur von kurzer Dauer

GRUNDSICHERUNG | 2008 haben über eine Millionen Empfänger/innen von Arbeitslosengeld II eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufgenommen. Viele dieser Jobs waren von kurzer Dauer und schlecht bezahlt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Knapp die Hälfte der Jobs dauern weniger als sechs Monate, bei ebensovielen mussten die Verdienste aufstockt werden. www.iab.de


Buchtipp

Mehr Wirtschaftsdemokratie wagen! | Immer noch fehlen Konsequenzen aus dem Desaster von Neoliberalismus und Finanzmarktkapitalismus. Auch fast drei Jahre nach der Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Lehren daraus nicht gezogen. Die drei Herausgeber haben in diesem Buch Aufsätze von Autor/innen aus dem gewerkschaftlichen und wissenschaftlichen Umfeld zusammengestellt, die eine Debatte über eine Demokratisierung der Wirtschaft anstoßen wollen. Dabei geht es ebenso um eine nachhaltige Steuerung der Wirtschaft wie um den Ausbau sozialer Demokratie. "Ohne ein höheres Maß an Wirtschaftsdemokratie könnte am Ende die Zivilgesellschaft zerbrechen. Denn ein deregulierter Finanzmarktkapitalismus ist ein zutiefst autoritäres Regime", warnt der Soziologe Oskar Negt in seinem Aufsatz. In den Texten geht es auch um verschiedene Ansprüche an die Wirtschaftsdemokratie: gewerkschaftliche, ökologische, aber auch regionale. Das Buch bietet Denkanstöße für einen Einstieg in diese längst überfällige Debatte. hla

Hartmut Meine / Michael Schumann / Hans-Jürgen Urban (Hrsg.): Mehr Wirtschaftsdemokratie wagen! VSA-Verlag, Hamburg, 216 S., 16,80 €, ISBN: 978-3899654523