Im internationalen Briefzentrum Frankfurt gibt es viel zu tun

Treffen sich Vertrauensleute im Briefzentrum Internationale Post am Frankfurter Flughafen, müssen sie früh aufstehen. Früh, das heißt für sie 21 Uhr, vor der Nachtschicht. Sechs Frauen und fünf Männer kommen zusammen. Sie sind über unwirtliche Stufen gelaufen, man nennt es hier das "Treppenhaus des Todes". Sie begrüßen sich, Küsschen rechts, Küsschen links. Jürgen Etling, der Vorsitzende, hatte sich zwar bei einem Treffen Ende Juni eine größere Beteiligung erhofft. Aber es ist wie überall, es gibt einfach viel zu viel zu tun. Im Internationalen Briefzentrum steht zunächst einmal die Mitgliederwerbung für ver.di an. Ganz gezielt will man mit den Kolleg/innen diskutieren, abgestimmt nach Abteilungen. Wo ist ver.di noch schwach auf der Brust, wo sind zu wenig Mitglieder. Ein Seminar ist für September geplant: Wie man die gewerkschaftlichen Themen am besten anspricht.

Dauerbrenner ist die Arbeitszeitbelastung. Die Arbeitszeitkonten müssen laut Tarifvertrag abgebaut werden. In vielen Fällen sind die Überstunden kaum noch abbaubar. Nach Berechnungen der Vertrauensleute müssten eigentlich rund 60 Leute neu eingestellt werden. Diese Situation trägt nicht gerade zu einem angenehmen Arbeitsklima bei. Pausenzeiten, auch für diejenigen, die mal für eine Zigarette ins Treppenhaus müssen, spielen eine Rolle.

Hinzu kommt, dass im Briefzentrum am Frankfurter Flughafen als einem der letzten in der Riege die neue Technik installiert wird. Mit weniger Maschinen werden die Sendungen zwar schneller und effektiver sortiert. Dennoch bedeutet das für die Beschäftigten nicht unbedingt eine Erleichterung. Die Erprobungsphase läuft noch. Jürgen Etling möchte die Beschäftigten vor Belastungen schützen und die Teilzeitkräfte vor Einbußen. reb