Der amerikanische Präsident ist wiedergewählt. Grund genug für uns, das Prinzip "Alle oder keiner" der Wahlmänner (und -frauen!) selbst mal auszuprobieren - bei unserer Vorsitzendenwahl. Nehmen wir also an, für dieses Amt kandidierten beim ver.di-Bundeskongress ein Neustädter von der Weinstraße und eine Neustädterin vom Rübenberge. Naturgemäß fielen dem Pfälzer dann alle Wahlmänner -frauen aus dem eigenen und den benachbarten Landesbezirken zu: Baden-Württemberg (53), Hessen (40), Nordrhein-Westfalen (122), Rheinland-Pfalz (21) und Saar (9), zusammen also 245 (auf Grundlage der Zahlen vom Bundeskongress 2011). Die Niedersächsin würde sich den Norden und den Osten holen: Berlin-Brandenburg (40), Hamburg (23), Niedersachsen-Bremen (61), Nord (30) und Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen (46). Macht zusammen genau 200. Die absolute Mehrheit aber liegt bei 251 von 500 Delegierten der ver.di-Landesbezirke. In diesem Falle müssten der Weinsträßler und die Rübenbergerin also kämpfen, um die 55 Wahlleute aus Bayern, dem bekannten Swing- oder Battleground-State. Bewährt sich dieses Prinzip, kann es sorglos auch auf die ver.di-Fachbereiche übertragen werden.