Richtig vorglühen und richtig abstürzen

BUCHTIPP | Entweder man lernt aus schrecklichen Fehlern, um sich darauf, mit smarten Tipps ausgerüstet, in den Feierabend zu stürzen. Oder man gibt sich im Wechselspiel von Sekt und Selbsterkenntnis einem amüsanten Sittenbild unserer Zeit hin, faul auf dem Sofa. Das komplett seriöse Nachschlagewerk Nachts sind alle Katzen blau - Feiern für Fortgeschrittene systematisiert die komplexen Fettnäpfe und riskanten Fallstricke unserer Nachtlebensphasen: von Die Planung, Das Outfit, Das Vorglühen bis zu Aufbruch nach Hause, Der One-Night-Stand und Der Morgen danach. Der Quasiknigge fürs 21. Jahrhundert wendet sich an mehrere nachtaktive Altersgruppen und Kulturschichten, erörtert in schlüssigen Details das Verhalten in der Club-Warteschlange (nie mit gefälschtem Perso: Straftat!) sowie den Hustenreiz im Theater oder Zugabe-Rufe nach Konzerten (überflüssig!). Beim Klassiker Betriebsfeier werden alle Pros und Cons eines Absturzes erwogen. Strenger Alkoholverzicht mit Kollegen und Chefs, heißt es zusammenfassend, "ist natürlich Unfug."

Jutta Vahrson

NANA HEYMANN/SEBASTIAN LEBER: NACHTS SIND ALLE KATZEN BLAU - FEIERN FÜR FORTGESCHRITTENE, GOLDMANN 2013, 318 S., 8,99 €


Jede vierte Ausbildung wird hingeschmissen

BERUFSBILDUNGSBERICHT | Nach einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) wurde im Jahr 2011 jede vierte Ausbildung abgebrochen. Unter den Kellner/innen und Umzugshelfer/innen waren es jede/r Zweite, die ihre Ausbildung hinschmissen, unter den Köch/innen mit 49,4 Prozent und unter den Kosmetiker/innen und Gebäuderreiniger/innen mit 45 Prozent nahezu jede/r Zweite. Deutlich unter 10 Prozent lagen die Abrecher/innen bei den Verwaltungsangestellten, Elektroniker/innen und Bankkaufleuten.


Jede dritte Stelle befristet

HOCHSCHULABSOLVENTEN | Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung erhalten nur noch zwei von drei Berufseinsteiger/innen mit Hochschulabschluss einen festen Vertrag. Besonders schlecht sieht die Situation an den Hochschulen aus: 81 Prozent sind dort auch nach drei Jahren noch befristet. Das schlägt sich auch in der Bezahlung nieder: 19 Prozent weniger im Schnitt.