"Eine Riesen-Verschwendung"

Benjamin Reinhold - Landschaftsgärtner

Was ich jetzt in meiner Kolonne eingeführt habe, sind für Raucher tragbare Aschenbecher.

Ich bin Landschaftsgärtner und will nicht, dass die Kippen überall auf der Baustelle verteilt sind.

Wenn wir unterwegs sind, holen wir gern unser Vesper von unterwegs, was natürlich auch oft in Plastik verpackt ist. Mittlerweile ist es bei uns aber schon so, dass jeder sein eigenes Vesper in Tupperdosen dabei hat und versucht, an Verpackungsmüll zu sparen.

Auf was jeder achten sollte, wäre natürlich seinen eigenen Müll wieder mitzunehmen. Es ist, glaube ich, ein größerer Schritt als man denkt. Es ist leider nicht selbstverständlich, dass jeder seinen Müll mitnimmt. Ich sehe das auf Baustellen zur Genüge. Und laufen Sie mal durch die kleinen Wälder oder Parks - ich finde es immer traurig, was da so an Müll liegt, und keiner macht sich Gedanken darüber, was damit passiert. Aus dem Auge, aus dem Sinn.

Es gibt immer mehr Berichte darüber, dass Pflanzen oder Gemüse irgendwelche Stoffe aufweisen, die halt von dem Müll aufgenommen wurden. Es ist einfach ein Kreislauf. Es führt alles auf uns zurück. Wir essen unseren eigenen Dreck.


Linda Jurisch - Schülerin

Ich gehe noch zur Schule, und in der Schule wäre es halt eine Idee, weniger Arbeitsblätter auszudrucken oder die Papiere beidseitig zu beschreiben. Halt so was ganz einfaches, was dann aber in der Masse wirklich was ausmacht. Oder einfach Mülltrennung einzuführen. Fraglich ist, ob das in der Schule durchsetzbar ist, aber probieren könnte man es auf jeden Fall.


Jutta Klaus - ehem. Angestellte im Bundespresseamt

Es wird heute zu viel kopiert und zu viel Papier verbraucht. Die Bürokratie steigt immer mehr, und es muss immer ein Schriftstück da sein.

Ich habe vor zehn Jahren aufgehört zu arbeiten, da war der Papierverbrauch nicht so hoch wie heute. Wahrscheinlich haben wir mehr gespart: also nur einmal abheften und nicht dreimal, viermal abheften. Wir haben eben nicht so viel kopiert, nicht so viel weggeschickt und nicht so viel Reklame in Papierform gemacht. Das ist auf alle Fälle mehr geworden.


Anita Klose - Sachbearbeiterin

Ich arbeite im öffentlichen Dienst. Da gibt es seit neuestem Energiesparlampen. Wenn man den Raum verlässt, dunkeln die automatisch ab, und wenn man wieder in den Raum reinkommt, gehen die wieder an. Das finde ich gut.


Jeronimo Landauer - Student

Der Arbeitgeber sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Das fängt ja bei der Mülltrennung an.

Der Papierverbrauch sollte gering sein. Ich weiß von Bekannten, dass die immer noch viele Sachen ausdrucken, E-Mails und so. Das ist nicht mehr so ganz zeitgemäß. Es ist totaler Quatsch, E-Mails auszudrucken. Das ist totale Papierverschwendung.


Thomas Kähler - Beschäftigter in der Gastronomie

In der Gastronomie ist es so: Die werden alle stundenweise eingestellt. Da ist keiner mehr da, der sauber macht oder Flaschen sortiert. Wird alles bloß nur noch in eine Tonne geknallt, fertig, aus. Weil: Ich hab' ja gleich Feierabend, ich werd' ja nicht mehr bezahlt.

Die könnten Leute fest einstellen und vernünftige Löhne zahlen. Dann ist auch Zeit, nebenbei mal sauber zu machen und den Müll zu sortieren.


Felix Kattner - Student

Ich arbeite öfters im Olympiastadion als Aushilfe. Wenn man auf Großevents geht, ist das natürlich immer eine Riesenverschwendung. Das mit den Plastikbechern nervt mich, wobei man dazu übergegangen ist, dass man dafür Pfand verlangt. Trotzdem kriegt man noch seine Sachen, z.B. Currywurst, in Papierschalen serviert, und die liegen dann überall rum. So was kann man natürlich einstellen. Ich finde, eine Riesenverschwendung ist auch das mit dem Plastikbesteck. Es gibt Unmengen an Plastikbesteck, wenn man auf Konzerte oder Großveranstaltungen geht, da müsste man auf jeden Fall einen Weg finden, um das zu vermeiden.


Maria Haverkamp - Beschäftigte am Flughafen

Es fällt mir schon auf, dass theoretisch eigentlich Müll getrennt werden sollte, es in der Praxis aber anders aussieht, und dass es vielen Kollegen auch noch leichter fällt, Dinge auf Papier vor sich zu haben - mir zum Teil auch. Das heißt, es wird halt super viel ausgedruckt. Ich glaube, dass es da echt Möglichkeiten zur Einsparung geben würde.

Und ansonsten: Wenn die Infrastruktur veraltet ist, muss halt nach und nach alles ausgetauscht werden. Da geht es zum Beispiel um Pumpwerke oder alte Rohre, die mehr Durchlass haben, und um Isolierungen. Bei uns in der Umweltabteilung wird das ganze System des Flughafens analysiert, um zu gucken: Wo kann man einsparen? Wo können Dinge ausgetauscht werden, die in Zukunft mehr Energieeinsparungen bringen?

Das Bewusstsein muss geschaffen werden. Von oben oder auch innerhalb der Abteilungen selbst.


Gudrun Spiewok - Rentnerin

Auf alle Fälle sollte man Einrichtungen schaffen, damit die Leute nicht mit Plastikflaschen umherlaufen müssen: Wasserbehälter, Sprudelbehälter, Kaffeeautomaten. Und dass jeder zum Beispiel auch seine eigene Tasse mitbringt - nicht dass da auch noch Plastebecher stehen.

Das würde mir dazu einfallen. Und dass man es begrüßt, in Fluren Grünpflanzen hinzustellen, die uns Sauerstoff spenden.


Dennis Pauly - wissenschaftlicher Mitarbeiter

Nehmen wir einfach mal den Kühlschrank in der Teeküche. Der würde wahrscheinlich in keinem deutschen Haushalt so hoch gedreht werden, dass sogar selbst der Kühlschrank gefriert. Das ist natürlich nur eine Kleinigkeit. Ich glaube, man kann den Mitarbeitern durchaus so ein gewisses Bewusstsein mitgeben, so eine Art kategorischen Imperativ, der auch für den Arbeitsplatz gilt. Dass man da auch auf die kleinen Dinge achtet: die Heizung nicht anzulassen, wenn man aus dem Büro geht - also solche Dinge würden mir da jetzt einfallen. Ansonsten? Dass der Arbeitgeber hilft, ein Bewusstsein zu schaffen. Dass man sich da genauso verhält wie zu Hause, wo man wahrscheinlich auch darauf achtet, da man selbst für die Energiekosten aufkommen muss.

Umfrage: Heike Stuckmann, Fotos: Haik Büchsenschuss