100 Prozent Leistung, 100 Prozent Gehalt

Rund 200 Euro im Monat weniger haben die Azubis der imland Klinik Gmbh im dritten Ausbildungsjahr als diejenigen, die nach dem Tarifertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) bezahlt werden. Denn die imland Klinik GmbH ist zwar tarifgebunden, die derzeit 146 angehenden Pfleger/innen, Kaufleute, Techniker/innen und Informatiker/innen haben nur nichts davon. Sie haben nämlich einen Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungszentrum Mittelholstein (AZM) abgeschlossen. Das AMZ ist eine 100-prozentige Tochter der imland GmbH, deren 100-prozentiger Gesellschafter wiederrum der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist.

Daher hat ver.di Mitte November Vertreter/innen von CDU, SPD und FDP zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Mit dabei waren auch mehr als 100 der Azubis, die wissen wollten, wie lange sie noch die monatlichen Einbußen von 14 Prozent hinnehmen müssen. Gemeinsam mit ver.di-Jugendsekretär Sascha Bähring hatten sie zuvor ihre Forderung nach 100-prozentiger Bezahlung aufgestellt und begründet. Ihr Argument: Schließlich bringen sie in ihrem Job auch 100 Prozent Leistung.

"Wir als Gewerkschafter sagen, das AZM wurde 2004 gegründet, um Tarifflucht zu begehen", sagte ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Ute Dirks bei der Veranstaltung. Kai Dolgner, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion sprach sich für eine Angleichung innerhalb von zwei, drei Jahren aus. In allen Einrichtungen, an denen der Kreis beteiligt sei, solle auch der TVAöD gelten. So weit wollten die Vertreter von FDP und CDU nicht gehen, sprachen sich aber auch dafür aus, dass sich beim AMZ etwas ändern müsse. imland-Geschäftsführer Hans-Markus Johannsen zeigte Verständnis für die Forderung der Azubis. Allerdings sagte er, dass er das Geld derzeit schlichtweg nicht habe. Daher sei die Forderung allenfalls schrittweise umzusetzen.

Ute Dirks und Sascha Bähring machten gemeinsam mit den Azubis deutlich, wie entschlossen sie sind, ihre Forderung durchzusetzen. ver.di will entsprechende Gespräche aufnehmen. Sollte es keine Annährung geben, wird der Forderung mit Aktionen Nachdruck verliehen.