Mehr als zehn Jahre Erfahrung mit mobiler Arbeit gibt es bei der „Strabag Property and Facility Services“ (PFS), einem 2008 von der Telekom ausgelagerten Unternehmen für technischen und bautechnischen Service, Hausmeister- und Reinigungsdienste, insgesamt rund 10.000 Beschäftigte. „Viele Mitarbeiter trafen individuelle Absprachen mit ihren Führungskräften, sodass auf gemeinsamen Wunsch des Arbeitsdirektors und des Gesamtbetriebsrats eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur mobilen Arbeit vereinbart werden konnte“, sagt der GBR-Vorsitzende Ulrich Sekzinski-Treichel. Längst habe sich die Gesamtbetriebs-vereinbarung bewährt.

Maximal zweimal wöchentlich können Beschäftigte zu Hause arbeiten, was neben den Objektmanager*innen vor allem Bauingenieur*innen und kaufmännische Mitarbeiter*innen nutzen, die vom Dienstleister Strabag PFS für rund 400 verschiedene Kunden wie Vodafone, Deutsche Flugsicherung und Airbus eingesetzt werden. „Rund 800 Beschäftigte nehmen das Angebot wahr, und in Mitarbeiterbefragungen gibt es stets 80 Prozent Zustimmung zu dieser Flexibilisierung“, so Ulrich Sekzinski-Treichel. Die trotzdem geringe Teilnahmequote an der mobilen Arbeit liegt am hohen Anteil an Servicemitarbeitern, die ihre Arbeit in den Kundenobjekten verrichten müssen.

Seit 2016 beteiligt sich das Unternehmen am Projekt „präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit“, bei dem auch ver.di mitmacht und das auf Beschäftigtenbeteiligung setzt. Hier wurde untersucht, wie sich die Arbeit an wechselnden Einsatzorten, beim Kunden, unterwegs sowie im heimischen Büro auswirkt und wie sich ständige Erreichbarkeit und Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz verhindern lassen. Bei der Strabag PFS funktioniere das gut, sagt Ulrich Sekzinski-Treichel: „Die Arbeitszeitkonten sind bei mobil wie nicht mobil Arbeitenden in etwa gleich.“ Ebenfalls für beide Gruppen gilt aber, dass der Arbeitsdruck zunimmt, weil es zu wenig Personal gibt – ein Problem, das sich nicht durch mobile Arbeit, sondern nur durch Ausbildung und Neueinstellungen lösen lässt. Gudrun Giesever.di hat die Broschüre „Mobile Arbeit – Empfehlungen für die tarif- und betriebspolitische Gestaltung“ für Betriebs- und Personalräte herausgebracht:

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