Die neue Spitze (v.l.): Andrea Kocsis, Christine Behle und Frank Werneke

Am 24. September um 16.20 Uhr war es so weit: Frank Werneke wurde zum neuen ver.di-Vorsitzenden gewählt. 825 Delegierte stimmten für ihn, 92,7 Prozent. In seiner Vorstellungsrede hatte er noch einmal davon berichtet, wie er bereits als Azubi gewerkschaftlich aktiv geworden ist. Bereits in jungen Jahren habe er in teils heftigen Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern erlebt, was Solidarität bedeute. Er habe „ganz persönlich erlebt und erfahren“, „dass durch gemeinsames Handeln, dass durch gemeinsame Kämpfe die Arroganz der Macht überwunden und gebrochen werden kann“.

Zu Wernekes Stellvertreterinnen wurden Andrea Kocsis und Christine Behle gewählt. Kocsis ist die Vertreterin des Fachbereichs Postdienste, Speditionen, Logistik, Behle wurde gleich von fünf Fachbereichen für den Bundesvorstand nominiert: Sozialversicherung, Bund und Länder, Gemeinden, Verkehr und Besondere Dienstleistungen. Bereits in seiner Vorstellungsrede hatte Werneke angekündigt, auf Gemeinsamkeit zu setzen: „Mit Christine Behle und Andrea Kocsis als stellvertretende Vorsitzende und mit einem gesamten starken zukünftigen Bundesvorstand als ein Team gemeinsam, um ver.di erfolgreich in die Zukunft zu führen.“

Bereits vor der Wahl hatte der Kongress die Zahl der Vorstandsmitglieder, die keinen Fachbereich leiten, auf drei festgelegt. Gewählt wurden Karin Hesse, bislang für Personal zuständig, Dagmar König, bislang für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, sowie Christoph Meister. Er hat bislang den Fachbereich Finanzdienstleistungen geleitet, war zugleich für gewerkschaftliche Bildung und Bildungszentren und die Jugend zuständig. Meister wird sich zukünftig um die Finanzen von ver.di und um die gewerkschaftliche Bildung kümmern, Hesse und König behalten ihre Aufgabenschwerpunkte.

Von den Fachbereichen waren folgende Bundesvorstandsmitglieder nominiert worden. Sylvia Bühler für die Fachbereiche Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen sowie Bildung, Wissenschaft und Forschung, Stefanie Nutzenberger für den Handel und Christoph Schmitz für vier Fachbereiche: Finanzdienstleistungen, Ver- und Entsorgung, Medien, Kunst und Industrie sowie Telekommunikation/IT. Schmitz erzielte mit 96,64 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen das beste Wahlergebnis. Er ist neu in dem Gremium, war anfangs der Leiter der ver.di-Pressestelle, hat dann den Bereich Grundsatz geleitet und war Sekretär des Bundesvorstands.

Der Gewerkschaftsrat

Auch der Gewerkschaftsrat von ver.di hat eine neue Vorsitzende: Martina Rößmann-Wolf. Außerdem gehören Werner Filipowski, Constantin Greve, Susanne Meister und Brigitte Schero dem Präsidium des höchsten Beschlussgremiums in ver.di zwischen den Kongressen an. Hinzu kommen der Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses, Bernd Rose, und seine Stellvertreterin Isabell Senff sowie die Vorsitzende des Personalausschusses, Lisette Hörig, und ihr Stellvertreter Rolf Wiegand. Heike Langenberg

Wahlergebnisse

bezogen auf die abgegebenen gültigen Stimmen pro Wahlgang

VorsitzenderFrank Werneke 92,70 %

Stellvertreterinnen, zugleich Vertreterinnen von FachbereichenAndrea Kocsis 91,47 %Christine Behle 91,05 %

Weitere Mitglieder des BundesvorstandsKarin Hesse 80,76 %Dagmar König 77,22 %Christoph Meister 89,63 %

Vertreter*innen von FachbereicheSylvia Bühler 91,71 %Stefanie Nutzenberger 61,58 %Christoph Schmitz 96,64 %

Quelle: ver.di-Bundeskongress, Tagesprotokoll vom 24.9.2019, Teil 2