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Die Condor hebt jetzt für die Polish Aviation ab, die Muttergesellschaft der polnischen Fluggesellschaft LOTPell/dpa-Bildfunk

Erleichterung bei den Beschäftigten des Ferienfliegers Condor: Die Polish Aviation Group (PGL), Muttergesellschaft der polnischen Fluggesellschaft LOT, hat die einstige Thomas-Cook-Tochter erworben. Rund 5.000 Arbeitsplätze sind damit ebenso gesichert wie von ver.di ausgehandelte tarifliche und soziale Standards.

Nach dem Aus des Reiseveranstalters Thomas Cook im vergangenen September konnte Condor seinen Betrieb mit einem Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von 380 Millionen Euro aufrechterhalten, für den die Bundesregierung und das Land Hessen bürgten. Das Geld soll im Frühjahr zurückgezahlt werden.

Bei den Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag musste ver.di den Abbau von 170 Arbeitsplätzen in der Verwaltung und 150 in der Flugbegleitung hinnehmen. Zugleich wurde die tarifliche Absicherung vereinbart. "Oberste Priorität hat weiterhin, die von ver.di verhandelte Beschäftigungssicherung einzuhalten und Condor als erfolgreiche Fluggesellschaft weiter zu stärken", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. "Es muss klar sein, dass die Beschäftigten zu Recht Sicherheit, Kontinuität und stetige tarifliche Absicherung als Basisanforderung an die PGL stellen."

Passagiere verdoppeln

Die polnische Fluggesellschaft LOT verfügt über 80 Flugzeuge, Condor über 60. PGL-Chef Rafal Milczarski plant eine erhebliche Ausweitung des Flugbetriebes – auch durch die Condor-Übernahme. Bis 2024 will die neue Eigentümerin PGL die Passagierzahl auf 20 Millionen jährlich verdoppeln. Gudrun Giese