Bettenauslastung steigert Sterblichkeit

Krankenhäuser – Eine aktuelle Studie der Universität Basel zeigt einen Zusammenhang zwischen der Bettenauslastung und der Sterblichkeitsrate in Krankenhäusern. Demnach steigt die Sterblichkeitsrate teilweise deutlich, bevor die volle Bettenkapazität erreicht ist. Für die Studie wurden die Daten von über 1,1 Millionen stationären Fällen aus 102 Schweizer Spitälern ausgewertet. Berücksichtigt wurden neben der Auslastung auch Faktoren wie die Patientenfluktuation, der Schweregrad der Erkrankung der Patienten sowie deren individuelles Risiko zu versterben. Gründe für die zunehmende Sterblichkeit bei hoher Auslastung liegen unter anderem daran, dass bestimmte Behandlungen nicht mehr oder erst mit Verzögerung durchgeführt werden können. Zudem bleibt die Anzahl der Ärzt*innen sowie des Pflegepersonals trotz der starken Schwankungen relativ beständig. Das Problem könne angegangen werden, indem die Auslastungsschwankungen verringert und die Krankenhäuser angemessen mit Personal ausgestattet würden.

Schlechte Werte in der Pflege

Umfrage – Der aktuelle CARE Klima-Index des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeichnet ein düsteres Bild von der Situation in der Pflege. Im CARE Klima-Index werden seit 2017 jährlich 1.000 Personen aus bis zu 13 Ziel- oder Berufsgruppen befragt, die selbst Pflege benötigen oder einen pflegerelevanten Beitrag leisten. Aktuell stufen 80 Prozent der Befragten den politischen Stellenwert der Pflege im Vergleich zu anderen Themen als niedriger ein. In der Berufsgruppe Pflege stimmen dem sogar 90 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr steigt auch die negative Wahrnehmung der eigenen Arbeitsbedingungen durch die Pflegenden wieder. 55 Prozent der Berufsgruppe Pflege selbst und auch 59 Prozent der außenstehenden Personen erteilen den Arbeitsbedingungen das Urteil "schlecht". Jeder zweite Studienteilnehmer glaubt nicht, dass die Pflegeversorgung in den kommenden zehn Jahren sichergestellt werden kann.

Die besten Krankenkassen 2023

Vergleich – Drei Viertel der allgemein zugänglichen Krankenkassen haben zum Jahreswechsel ihren Zusatzbeitrag erhöht, um durchschnittlich 0,25 Prozentpunkte. Der Online-Ratgeber Finanztip hat in seinem jährlichen Krankenkassenvergleich 16 bundesweit verfügbare Krankenkassen untersucht, darunter besonders leistungsstarke, günstige und große. Bewertet wurde nach 30 Kriterien. Die HKK bleibt mit einigem Abstand Spitzenreiter, gefolgt von der TK und auf Platz 3 der HEK. Mehr erfahren zu den Vorteilen der jeweiligen Kassen unter

finanztip.de/gkv

Ultimative Dokumentation

Buchtipp – Das Bild vom Platz vor dem Roten Rathaus in Berlin prägt sich ein. Hunderte Beschäftigte der Charité und des Klinkkonzerns Vivantes stellten dort am 12.5.2021 ein Ultimatum: 100 Tage bekamen ihre Arbeitgeber Zeit, um sich mit ihnen, den Beschäftigten, an einen Tisch zu setzen und endlich einen Tarifvertrag zu ihrer Entlastung aufzusetzen, der sie auch wirklich entlastet. Am Ende waren sie erfolgreich und schrieben in der bundesweiten Krankenhauswelt Geschichte. Ihre eigene Geschichte haben sie jetzt in einem kleinen, lesenswerten Buch dokumentiert: Wie alles begann, welche Hürden zu nehmen waren und warum der Kampf nicht aufhört.

Gebraucht und beklatscht – aber bestimmt nicht weiter so!, S. Habekost/D. Lützkendorf/S. Plaschke-Jandke/M.-L. Sklenar (Hrsg.), VSA Verlag, Hamburg 2022, 108 S, ISBN 978-3-96488-139-7, 10€

Meditation für die Darmflora

Studie I – Meditieren wirkt sich positiv auf die Darmflora aus. Das haben Forscher der Shanghai Jiao Tong University herausgefunden. Für ihre Studie haben sie Mönche in mehreren ablegenen tibetisch-buddhistischen Klöstern untersucht. Jeder der untersuchten Mönche meditiert pro Tag im Schnitt zwei Stunden, teils schon seit 30 Jahren. Um Mikrobiomunterschiede festzustellen, haben die Forscher auch Proben von einer Kontrollgruppe aus Anwohnern in der Nähe der Tempel analysiert. Das Ergebnis: bedeutende Unterschiede bei mehreren Bakterienarten. Die Bakterien, die sich bei den Mönchen vermehrt fanden, wirken sich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen aus, sie können das Risiko von Angstzuständen und Depressionen reduzieren und die Immunfunktion des Körpers verbessern.

Reisen hält gesund

Studie II – Menschen, die häufiger verreisen, sind gesünder. So das Ergebnis einer Studie des Instituts für Umwelt, Energie und Ressourcen des University College London. Gut 20 Kilometer oder mehr sollten es schon sein, damit eine positive Wirkung nachweisbar ist, heißt es in der Studie. Entscheidend seien auch die Kontakte mit Freunden und Verwandten durch die Reisen, die zur Gesundheit beitragen. Befragt wurden über 3.000 Menschen, die im Norden Englands leben. Die Menschen dort sind in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand als jene im Rest Englands. Zudem haben dort viele ländliche und vorstädtische Gebiete eine schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die Schlüsselvariable sei die Anzahl der verschiedenen Orte, die Menschen außerhalb der Region besuchen, in der sie wohnen. Wer viele verschiedene Orte besucht, ist gesünder.

Tageslicht gegen den Winterblues

Tipp – Vom "Winterblues" ist häufig die Rede, wenn wir uns in der kalten, dunklen Jahreszeit antriebslos fühlen und die Stimmung gedrückt ist. Das beste Mittel, um dem Winterblues vorzubeugen, ist Tageslicht, so Maria Strauß von der Universitätsmedizin Leipzig. Empfehlenswert seien vor allem tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder sportliche Aktivitäten, eine angemessene Balance zwischen Stress und Erholungsphasen und regelmäßige soziale Kontakte. Bei einem Winterblues schwankt die Stimmung nur tageweise. Hält die Symptomatik kontinuierlich an, oder es kommen weitere Symptome wie Hoffnungslosigkeit, Schlaflosigkeit, Schuldgefühle oder Suizidgedanken dazu, kann eine Depression vorliegen. In diesen Fällen ist professionelle Hilfe dringend geraten.