WIE SIEHT ARBEIT AUS, DIE DICH ZUFRIEDEN MACHT?

Die mich ausfüllt und herausfordert.

WAS WAR DEIN TRAUMBERUF?

Verkäuferin.

UND WAS HAST DU IN DEINEM LEBEN NOCH VOR?

Nach Verlust des Arbeitsplatzes - Schließung des Hauses Mitte des Jahres - gibt es für mich zumindest keine berufliche Perspektive. Ich bin dann einfach zu alt, um irgendwo als Sachbearbeiterin neu anfangen zu können. Ich werde mir zusätzlich ein ehrenamtliches Engagement suchen, vielleicht im sozialen Bereich.

MACHT DICH GELD GLÜCKLICH?

Ja, auch! Finanzielle Absicherung beruhigt.

WOFÜR GIBST DU GERN GELD AUS?

Für die alltäglichen Dinge des Lebens, für meinen Garten und für Blumen.

WAS KANN DEINE GEWERKSCHAFT FÜR DICH TUN?

Ich wünsche mir gemeinsamen Einsatz für den Erhalt von Tarifverträgen, das Engagement für soziale Gerechtigkeit, und die Erhaltung von Lebensqualität. Bei meiner Arbeit für den Gesamtbetriebsrat komme ich mit Kolleginnen und Kollegen vieler Häuser zusammen. Dabei sehe ich: Der neue Ladenschluss belastet viele Mitarbeiter sehr, daher ist mir die familienfreundliche Gestaltung von Arbeitszeit sehr wichtig.

WO HÖRT DEINE SOLIDARITÄT AUF?

Bei Unaufrichtigkeit!

DU HAST UNERWARTET 15 MINUTEN FREIE ZEIT. WAS FÄNGST DU DAMIT AN?

Ich fange an zu lesen.

IST ARBEIT DEIN HALBES LEBEN?

Nein, aber ein wichtiger Teil.

WIE SIEHT DIE ANDERE HÄLFTE AUS?

Ich engagiere mich ehrenamtlich für ver.di - als stellvertretende Vorsitzende der ver.di-Bezirksverwaltung Emscher-Lippe-Süd und als Vorsitzende der regionalen Gliederung der großen Tarifkommission Einzelhandel Nordrhein-Westfalen, Emscher-Lippe-Süd.

Ich lebe Gemeinsames mit meinem Lebensgefährten - gemütliches Zusammensein, Spaziergänge, Reisen, Gartenpflege. Ich versorge meine pflegebedürftige Mutter, die in einem Generationenhaus in einer altengerechten Wohnung lebt. Und ich verbringe meine Freizeit mit meiner Enkeltochter, die mittlerweile zehn Monate alt ist.

Karin Kosmala

Wal Mart Deutschland, nun Metro, will 2100 Arbeitsplätze abbauen. Karin Kosmala (57) wird davon doppelt betroffen sein - als Mitarbeiterin und als Betriebsratsvorsitzende Gelsenkirchen sowie Mitglied des Gesamtbetriebsrats. Die gelernte Einzelhandelskauffrau und jetzige Sachbearbeiterin arbeitet seit 1977, zunächst bei Plaza, dann bei Continent, Interspar, schließlich bei Wal Mart. Seither ist sie Mitglied der Gewerkschaft.foto: privat