Krankenkassen: Neues Insolvenz-Gesetz kommt bis Ende 2007

Das im Zuge der Gesundheitsreform geplante Insolvenzrecht für Krankenkassen wird fallen gelassen. Stattdessen soll ein eigenständiges Gesetz formuliert werden. Das gab das Bundesgesundheitsministerium bekannt. Bis Ende des Jahres soll ein entsprechendes Papier verabschiedet sein. ver.di hatte wiederholt gegen das geplante Insolvenzrecht protestiert: Die Allgemeinen Ortskrankenkassen, bislang Körperschaften des öffentlichen Rechts und damit insolvenzunfähig, würden dadurch ohne Not in den Ruin getrieben. Auch die Versorgung von Patienten wäre gefährdet, weil damit zu rechnen wäre, dass Ärzte Patienten insolventer Kassen nur nach Vorkasse behandeln (ver.di PUBLIK berichtete).


Arzneimittel: Ausgaben stabil

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel sind im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen. Das gab die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) bekannt. Die Ausgaben kletterten danach auf 23,7 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Inflationsrate von 1,8 Prozent seien die Ausgaben damit sogar stabil geblieben, betont die ABDA. Sie führt die Entwicklung auf die Wirkungen des Arzneimittelsparpakets zurück, das seit April in Kraft ist.


Globale Universität: Studieren in Deutschland, Südafrika und Brasilien

Wie kann Globalisierung gerecht und umweltverträglich gestaltet werden? Das ist die Leitfrage des internationalen Studiengangs "Labour Policies & Globalisation," der sich insbesondere an Menschen mit gewerkschaftlichen Erfahrungen richtet. Bis zum 1. April können sich Interessierte für den englischsprachigen Masterstudiengang bewerben, der ein Jahr lang dauert und zum Wintersemester erneut beginnt. In Deutschland gehören die Uni Kassel und die FHW Berlin zum Netzwerk; wer will, kann auch ein Semester bei einer der Partnerhochschulen in Johannesburg oder in Brasilien absolvieren.

www.global-labour-university.org


Akademie der Arbeit: Studieren auch ohne Abitur

Das einjährige Studium an der Akademie der Arbeit in der Uni Frankfurt am Main richtet sich an Berufstätige mit einer abgeschlossenen Ausbildung - möglichst im Alter von 21 bis 35 Jahren. 50 kostenlose Plätze stehen zur Verfügung, Bewerbungsschluss fürs kommende Wintersemester ist der 31. März. Inhaltlich geht es um Rechts- und Politikwissenschaft, Sozialpolitik und Interessenvertretung in Betrieben. Die Teilnehmer werden in einem dreitägigen Auswahlverfahren ausgesucht; gesellschaftspolitisches Interesse und soziales Engagement werden vorausgesetzt. Die Akademie der Arbeit berät Interessierte auch über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für den Lebensunterhalt und Stipendien.

www.akademie-der-arbeit.de


Azubis: Noch mehr Jugendliche als 2005 gingen leer als

Die Arbeitgeber jubeln: Im vergangenen Jahr wurden 576200 Ausbildungsverträge abgeschlossen - 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ändert nichts daran, dass die Zahl der unversorgten Jugendlichen dennoch weiter gestiegen ist, weil jedes Jahr ein erheblicher Teil der Schulabgänger in Warteschleifen geparkt wird. Außerdem gab es diesmal mehr Schulabgänger. Etwa 150000 Jugendliche sind nach DGB-Berechnungen - oft zum wiederholten Mal - leer ausgegangen. Nur 23 Prozent der Unternehmen bilden überhaupt aus. Die Gewerkschaften fordern deshalb weiter eine Ausbildungsplatzumlage.