Telekom

Unterlassung versprochen

Jetzt hat der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske es schriftlich: Der Telekom- Vorstand hat ihm Ende November in einem Schreiben bestätigt, künftig das Bespitzeln seines Mobiltelefons zu unterlassen. Außerdem erklärte der Telekom-Vorstand, er werde die Aufklärungsarbeiten der Ermittlungsbehörden weiterhin unterstützen. Das Unternehmen hatte bereits im Frühjahr einen Strafantrag gestellt, als bekannt wurde, dass Verbindungsdaten von Aufsichts- und Betriebsräten illegal ausspioniert worden waren. Seither hat sich der Kreis der Betroffenen ständig erweitert. Telekom-Chef René Obermann sah sich wiederholt gezwungen, sich persönlich zu entschuldigen.


Krisen

Rüstungsexporte gestiegen

Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsexporten aus deutscher Produktion beliefen sich im Jahr 2007 auf 8,7 Milliarden Euro. Das hat die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) ausgerechnet. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 13 Prozent. "Die Welt wird nicht sicherer durch noch mehr Waffen", sagte der evangelische Vorsitzende der GKKE, Prälat Stephan Reimers. Sein katholisches Pendant, Prälat Karl Jüsten, bezeichnete es als besorgniserregend, dass erneut Lieferungen in erheblichem Umfang in Länder genehmigt wurden, die in schwere Gewaltkonflikte verwickelt seien.

www.gkke.org


Aufstocker

Wenn der Lohn nicht reicht

Immer mehr Erwerbstätige sind zusätzlich auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Das geht aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Von Januar bis Juli 2008 ist die Zahl um 64736 auf 1,352 Millionen gestiegen. Davon hätten 384476 einen Verdienst von über 800 Euro, was auf einen Vollzeitjob schließen lasse, sagte eine Sprecherin der BA nach Angaben der Deutschen Presse Agentur.


Einkommen

Gewinne statt Einkommen

Die Einkommen aus Gewinnen und Vermögen erreichen in Deutschland einen Höchststand. Im ersten Halbjahr 2008 machten sie netto 35,8 Prozent des privat verfügbaren Volkseinkommens aus. Besonders stark gewachsen sind dabei die Unternehmensgewinne. Das teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung mit. Der Anteil der Arbeitseinkommen ist hingegen gesunken: Die Lohnquote ging im ersten Halbjahr dieses Jahres auf 39,3 Prozent zurück. Die monetären Sozialleistungen lagen bei 24,4 Prozent. WSI-Verteilungsforscher Claus Schäfer bemängelte, dass trotz relativ guter Arbeitsmarktzahlen eine Verteilungs-Trendwende im Aufschwung ausgeblieben sei.

www.boeckler.de/pdf/wsimit_2008_11_schaefer.pdf


Erforscht

  • Fast jede zweite Neueinstellung ist befristet. 43 Prozent waren es 2006, fünf Jahre zuvor 32 Prozent. (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, www.iab.de)
  • Ohne Krankenversicherung waren 2007 in Deutschland 196000 Personen. 68 Prozent von ihnen sind Männer. Knapp die Hälfte der Unversicherten sind erwerbstätig, überwiegend Selbstständige und mithelfende Familienangehörige (Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de)
  • 735000 Menschen wurden 2006 in den EU-Staaten eingebürgert. Im Vergleich zur Ausländerzahl war der Anteil der Einbürgerungen in Schweden und Slowenien am höchsten. In Deutschland wurden 125000 neue Pässe vergeben. (Quelle: Europäische Kommission)