Rente

Nur Qualifizierte arbeiten länger

Mit durchschnittlich 63,2 Jahren gehen Arbeitnehmer/innen heute in Deutschland in Altersrente, ein Jahr später als noch vor sechs Jahren. Das hat das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen (IAQ) festgestellt. Nach Ansicht der Forscher ist das eine Folge des Abbaus von Frühverrentungsanreizen. Allerdings gilt das vorwiegend für eher gut Qualifizierte. Sie bleiben länger erwerbstätig. Gering Qualifizierte weisen im Alter weiter niedrige Beschäftigungsquoten auf. "Wenn es nicht gelingt, Erwerbschancen auch jenseits des 60. Lebensjahres für alle zu gewährleisten, werden die Chancen auf einen direkten und selbst bestimmten Übergang in eine auskömmliche Rente weiter auseinander gehen", warnen die IAQ-Forscher. www.iaq.uni-due.de


Studie

Arbeitskosten kaum gestiegen

28 Euro pro Stunde haben deutsche Ar?beitgeber in der Privatwirtschaft 2007 pro geleisteter Arbeitsstunde im Durchschnitt ausgegeben. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz acht. Am teuersten war die Arbeitsstunde in Dänemark mit 34,30 Euro. Während die Arbeitskosten in der EU um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, betrug der Zuwachs in Deutschland lediglich 1,2 Prozent. Das hat das Institut für Makroöko?nomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung ausgerechnet. "Das geringe Wachstum der Arbeitskosten hat zwar zur enorm starken Entwicklung der deutschen Exporte beigetragen. Unserer Volkswirtschaft ins?gesamt hilft das nur bedingt. Denn als Kehrseite der Medaille schwächeln im Inland die Einkommensentwicklung und die Nachfrage", sagt der wissenschaftliche Direktor des IMK, Gustav Horn. www.boeckler.de/imk


Urteil

Schadenersatz bei Diskriminierung

Das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg hat einer Frau Entschädigung und Schadenersatz zugesprochen, die geltend gemacht hatte, wegen ihres Geschlechts bei einer Beförderung benachteiligt worden zu sein. Die Richter hatten für ihr Urteil die Geschlechterverteilung auf den einzelnen Hierarchie-Ebenen herangezogen. Sämtliche 27 Führungspositionen waren von Männern besetzt, obwohl Frauen an der Belegschaft einen Anteil von zwei Dritteln haben. Der Arbeitgeber habe keine Stellenausschreibung oder sonstige schriftlich dokumentierten Auswahlkriterien vorlegen können, so die Richter. Das LAG hat Revision zugelassen.(Az 15 sa 517/08)


Gleichstellung

Deutschland fällt zurück

Das Weltwirtschaftsforum erstellt in jedem Jahr eine Rangliste über die Gleichstellung von Frauen. In der aktuellen Liste ist Deutschland von Platz sieben auf Platz elf zurückgefallen, die dritte Rückstufung seit 2006. Begründet wird sie damit, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowohl bei der wirtschaftlichen als auch bei der politischen Beteiligung größer werden. Sowohl beim gleichen Lohn für gleiche Arbeit als auch bei politischer Verantwortung werde es für Frauen immer schwieriger, mit Männern gleichzuziehen. www.weforum.org


Arbeitszeit

Unterschied wächst

Je mehr Kinder ein Mann hat, desto länger sind seine Arbeitszeiten. Je mehr Kinder eine Frau hat, desto kürzer arbeitet sie. Das geht aus dem aktuellen Arbeitszeit-Monitor des Instituts Arbeit und Technik und der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Arbeiteten die Männer 2001 pro Woche 8,8 Stunden mehr, waren es 2006 schon 9,3 Stunden.