Gute Arbeit | Was ist gute Arbeit? "Gute Arbeit ist untrennbar verbunden mit Respekt, Anerkennung, Wertschätzung und dem Recht auf Mitwirkung und Mitbestimmung", schreibt der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske in der aktuellen Ausgabe des Jahrbuchs "Gute Arbeit". Gute Arbeit setze an den Bedürfnissen der Menschen an, so Bsirske weiter. Daraus ergeben sich zahlreiche Handlungsfelder für Betriebe, Politik und Gewerkschaften. Und auf die gehen die Autor/innen dieses von ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder mit herausgegebenen Buches in ihren Aufsätzen ein.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Klaus Brandner (SPD), betrachtet gute Arbeit als volkswirtschaftliche Notwendigkeit. Er rechnet vor, warum Arbeitsplätze alternsgerecht und gesundheitsschonend sein müssen. Tatjana Fuchs, Autorin der Studie "Was ist gute Arbeit?", beschreibt, wie sich Arbeitszufriedenheit überhaupt messen lässt.

Mit dem DGB-Index haben es die Gewerkschaften geschafft, das Thema "Gute Arbeit" auf die politische und betriebliche Agenda zu bringen. Auch die ver.di-Initiative "Gute Arbeit" wird vorgestellt. Den Herausgebern ist es gelungen, eine interessante Mischung von Themen und Autor/innen für dieses Buch zu versammeln. Ihnen gelingt es, die politischen Hintergründe und Argumente genauso deutlich zu machen wie die betriebliche Umsetzung von guter Arbeit. Dabei geht es um Leiharbeit, Banken und prekäre Beschäftigung. Im Anhang finden sich viele Daten und Fakten zum Thema.HLA

Lothar Schröder, Hans- Jürgen Urban (Herausgeber): Gute Arbeit. Handlungsfelder für Betriebe, Politik und Gewerkschaften. Ausgabe 2009. Bund-Verlag, Frankfurt/Main, 373 Seiten, 39,90 €, ISBN 978-3766338839


Alles Merkel? | Lebenshilfe für alle, die sich mit einer Antwort schwer täten, träfe sie die Sonntagsfrage: Welche Partei würden Sie heute wählen? Die Autoren, alle drei aus dem gewerkschaftlich-grünen-sozialdemokratischen Milieu, untersuchen nicht die Politik der Bundeskanzlerin im Detail, das allgemeine Merkel-Bashing ist ja erst ausgebrochen, seit ihre Politik der kleinen Schritte angesichts der großen Wirtschaftskrise so hilflos erscheint.

Das Buch ist just vor Ausbruch geschrieben, und so findet die Krise als Warnung statt und nicht als Fakt. Der Titel "Alles Merkel?" versteht sich als Ermunterung, sich nicht verschrecken zu lassen von Parolen, wie sie einst die Eiserne Lady der Briten ausgab, Maggie Thatcher, die behauptete, es gebe keine Alternative zu ihrer Politik. Die Autoren klappern - unter wohltuender Einhaltung journalistischer Distanz - die real existierende Parteienlandschaft ab und orientieren sich an gewerkschaftspolitischen "Wahlprüfsteinen", die es bei der Bundestagswahl 2009 offiziell nicht geben soll: Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, Umweltpolitik. Frauen-, Familien- und Bildungspolitik überlassen sie unerschrocken der "Gastautorin", Ingrid Sehrbrock, CDU-Politikerin im DGB-Vorstand. Dabei entdecken sie - dem Untertitel getreu - schwarze Risiken und bunte Revolutionen, Vor- und Nachteile in den erkennbaren Parteiprogrammen, von der CDU bis zu der Linken. Das Konzept der Verfasser funktioniert auf entwaffnende Weise: Scheuklappen scheinen sie nicht zu kennen, kein Bündnis wäre an sich verwerflich. Querdenken erfolgreich!PE

Hans-Jürgen Arlt, Wolfgang Kessler, Wolfgang Storz: Alles Merkel? Schwarze Risiken. Bunte Revolutionen; Publik-Forum Edition, 253 Seiten, 15,80 €, ISBN: 9783880951754