Wie es weitergeht mit den verbliebenen Karstadt-Warenhäusern und ihren 20.000 Beschäftigten, das war auch Ende Januar unklar. Fest steht, dass Eigentümer René Benko Fakten beim Kerngeschäft schafft: Seine Signa-Holding übernimmt die Immobilien der Premiumhäuser KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger sowie die Karstadt-Häuser in der Stuttgarter Innenstadt und am Kurfürstendamm. Das Stuttgarter Haus gehört zu den Filialen, die in diesem Jahr geschlossen werden. ver.di hatte Benko schon bei der Schließungsankündigung vorgeworfen, hier lediglich ein Haus in bester Lage für eine Vermietung an Filialbetriebe nutzen zu wollen. 20 weitere Karstadt-Immobilien übernimmt Benkos Partner Beny Steinmetz; Benko werde sie anschließend mieten, hieß es in einem Pressebericht.

Beschäftigte berichten, dass sie neue Arbeitsverträge zu schlechteren Konditionen unterzeichnen sollen. Statt der klassischen Verkaufstätigkeit "offeriert" Karstadt ihnen, künftig nur noch Ware zu "verräumen". Wer Personal im Verkauf einsparen wolle, "setzt das Format Warenhaus aufs Spiel", sagt Arno Peukes von ver.di. Die Beschäftigten sollten sich keinesfalls zu Vertragsänderungen nötigen lassen. Die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber über Karstadts Zukunft stagnieren derweil.

Gudrun Giese