Ausgabe 01/2015
Ingolstadt ist spitze
Zum Jahresende 2014 hatte ver.di 2.039.931 Mitglieder, das waren 24.610 oder 1,19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die positive Entwicklung aus dem Vorjahr ließ sich leider nicht wiederholen, da es keine großen Tarifrunden gab - wie beispielsweise ein Jahr zuvor im Einzelhandel.
Jedoch verzeichnete ver.di im siebten Jahr in Folge bei den erwerbstätigen Mitgliedern, die für die Durchsetzungsfähigkeit in Tarifauseinandersetzungen besonders wichtig sind, mehr Eintritte (100.670) als Austritte (85.556). Damit stieg der Anteil der erwerbstätigen Mitglieder leicht von 75,98 auf 76,14 Prozent. "Wir werden 2015 unsere Präsenz in den Betrieben und Dienststellen weiter ausbauen und werden auch neue Wege in der Mitgliederwerbung erproben", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.
Mehr als die Hälfte der ver.di-Mitglieder sind Frauen. Ihr Anteil stieg 2014 weiter an, von 51,31 auf 51,48 Prozent. Im Dezember 2014 waren damit 1.050.144 Frauen und 989.787 Männer in ver.di Mitglied. Die Jugendquote liegt bei 5,48 Prozent und der Anteil der Senior/innen bei 16,31 Prozent.
Die Beitragseinnahmen entwickelten sich weiter positiv und lagen mit 444,4 Millionen Euro um rund 10,2 Millionen über dem Ergebnis des Jahres 2013.
Blick in die Bezirke
Beim monatlichen Ranking der Bezirke mit den meisten Eintritten hatte Ingolstadt 2014 am häufigsten die Nase vorn. Und auch beim Jahresergebnis nahm Ingolstadt den Spitzenplatz mit dem größten Mitgliederzuwachs (plus 1,69) ein, gefolgt von Leipzig/Nordsachsen (plus 0,61) und Südhessen (plus 0,59). Steffi Kempe, Bezirksgeschäftsführerin bei ver.di Ingolstadt, führt den Erfolg ihres Bezirks auf die Mitgliedernähe zurück. "Der Bezirk arbeitet gut und eng mit ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen zusammen und setzt auf eine intensive Rückholarbeit." Auch der Lohnsteuerservice sei ein wichtiges Argument, mit dem der Bezirk für ver.di wirbt.
Ines Kuche, ver.di-Bezirksgeschäftsführerin von Leipzig/Nordsachsen, vermutet einen positiven Zusammenhang mit erfolgreichen Streiks. "Wenn wir streiken, dann steht der gesamte Bezirk bereit." Zudem werde ver.di auch als gesellschaftliche Kraft wahrgenommen, sei es beim Kampf gegen Rechts oder bei Bürgerentscheiden.