Kliniken - Für den 27. und 28. April hatte ver.di die Beschäftigten der Berliner Charité in Mitte, am Virchow- und am Benjamin-Franklin-Klinikum zum Warnstreik aufgerufen. In die Aktion waren auch Notaufnahmen, OPs und Intensivstationen einbezogen. Die Notfallversorgung war gesichert. Anlass waren die bisher ergebnislosen Tarifverhandlungen über eine personelle Mindestbesetzung, gesundheitsfördernde Maßnahmen und die Qualität der Ausbildung. Schon seit 2013 laufen die Bemühungen, einen Tarifvertrag abzuschließen. Seit Januar dieses Jahres wird wieder verhandelt. Der Pflegenotstand durch den Personalmangel habe für Patient/innen und das Klinikpersonal gravierende Folgen, so ver.di.


Tarifforderungen beschlossen

Wohnungswirtschaft - In der bevorstehenden Tarifrunde für die 70.000 Beschäftigten der Wohnungswirtschaft fordert ver.di eine Erhöhung der Einkommen um 215 Euro. Azubis sollen 110 Euro mehr bekommen. Die Forderung ist nach einer breiten Diskussion unter den Mitgliedern zustandegekommen. Auf zahlreichen Versammlungen sei deutlich geworden, "dass die Kolleginnen und Kollegen mehr erwarten als in den letzten Jahren", sagt Bundesfachbereichssekretärin Carla Dietrich. Erste Gespräche könnten im Mai stattfinden. Seit einem Jahrzehnt sind institutionelle Finanzinvestoren in den deutschen Wohnungsmarkt eingestiegen. Hunderttausende kommunale und Werkswohnungen wurden privatisiert. Vielerorts stiegen dadurch die Mieten, Personal wurde entlassen. Für die verbliebenen Beschäftigten verschlechterten sich die Arbeitsbedingungen.


Tarifrunde begonnen

Versicherungen - 350 Aktive aus den Versicherungsunternehmen haben zum Start der Tarifverhandlungen ihre Forderungen mit einer Aktion vor dem Verhandlungsort in Karlsruhe untermauert. Doch die erste Runde brachte keine Annäherung zwischen ver.di und den Arbeitgebern. In Anbetracht der "geleisteten Arbeit der Beschäftigten und der hervorragenden Ergebnisse der Unternehmen ist die Positionierung der Arbeitgeber unverständlich", sagte ver.di-Verhandlungsführer Christoph Meister. Er erwarte ein verhandlungsfähiges Angebot. ver.di fordert für die 174 .000 Versicherungsbeschäftigten im Innendienst 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens 160 Euro monatlich und für die Azubis 60 Euro mehr pro Ausbildungsjahr. Wichtig ist auch die unbefristete Übernahme der Azubis. "In Karlsruhe war der Nachwuchs aktiv dabei und hat gute Argumente dafür präsentiert", sagt Sandra Boss-Catanzaro, Allianz-Betriebsrätin.


ver.di-Kalender

Frauen - Der erste ver.di-Frauenkalender ist in das ver.di-Kalenderprogramm für 2016 aufgenommen worden. Er kann bis 29. Mai über die Kolleg/innen der ver.di-Bezirke bestellt werden. Auf dem ver.di-Bundeskongress im September wird er offiziell vorgestellt. Der ver.di-Bundesfrauenrat hatte im vergangenen Jahr zum Foto-Wettbewerb für den Kalender aufgerufen. Gesucht wurden authentische Bilder von Frauen bei der Arbeit, aus allen ver.di-Branchen und -Berufen. Eine vom Bundesfrauenrat beauftragte Jury wählte die 13 Fotos für den Kalender aus. Sie zeigen, was Frauen im beruflichen Alltag tun, jenseits von Klischees und alten Rollenbildern.