Von Marion Lühring

ver.di will den Service für ihre Mitglieder verbessern. Dazu hat die Gewerkschaft vor vier Jahren den Startschuss für einen Organisationsprozess mit dem Titel "Perspektive 2015"gegeben. Niedersachsen-Bremen hat jetzt den Anfang gemacht und ist am 12. Oktober als Pilotprojekt gestartet. Dort ist man seither immer von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr für das ver.di-Mitglied telefonisch erreichbar, sekundenschnell und kompetent. Was die ver.di-Zentren in Braunschweig, Bremen, Hannover und Oldenburg nicht beantworten oder klären können, geht an die Teams Recht und Beratung in den Bezirken. Zudem bleiben die Geschäftsstellen in den Bezirken auch weiterhin für persönliche Besuche erhalten.

Als zweites Pilotprojekt wird Bayern ab 7. Dezember mit dem verstärkten Service für Mitglieder beginnen. Im Unterschied zu Niedersachsen wird es dort nicht mehrere, sondern ein ver.di-Zentrum mit Standorten in München und Nürnberg geben. Auch dort werden die Teams montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr telefonisch und schriftlich erreichbar sein. Und auch in Bayern wird es die Teams Recht und Beratung geben, die für Anfragen rund um das Arbeits- und Sozialrecht, bei schwierigen Anliegen oder Fragen zum Arbeitszeugnis helfen. "ver.di macht sich auf den Weg, den Service für ihre Mitglieder zu verbessern, in den Betrieben stärker zu werden und mit den Beratungsleistungen näher am Mitglied zu sein", benennt Heinrich Birner, Geschäftsführer ver.di München, die zentralen Ziele der "Perspektive 2015".

Meilensteine

Als "wichtige Meilensteine" bezeichnet Ute Grandt vom ver.di-Bundesvorstand den Start der beiden Piloten. Mit dem neuen Servicekonzept will ver.di die Mitgliederzufriedenheit steigern und die Erreichbarkeit und Reaktionszeiten verbessern. Gleichzeitig will ver.di neben einem verbesserten Service die sogenannte Kollektivarbeit ausbauen. Dies betrifft die Arbeit vor Ort in den Betrieben, bei Tarifauseinandersetzungen oder die gewerkschaftliche Erschließung von Betrieben, die beispielsweise keinen Tarifvertrag oder noch keinen Betriebsrat haben.

ver.di will die freigesetzten Energien durch die veränderten Abläufe auch dazu nutzen, um neue Mitglieder zu gewinnen. Ganz nach dem Prinzip "mehr Mitglieder, mehr Macht, mehr Möglichkeiten", sagt Ute Grandt.

Der jetzige Start in zwei Piloten sei "Ausdruck einer lernenden Organisation und eines fehlerfreundlichen Vorgehens", fügt sie an. "Durch die Pilotierung sammeln wir praktische Erfahrungen mit neuen und innovativen Ansätzen und überprüfen ihren Erfolg, bevor wir sie in der gesamten Organisation einführen."