Vor 16 Jahren wurde ver.di gegründet. 13 Fachbereiche entstanden damals. Jetzt hat der ver.di-Bundesvorstand ein Positionspapier zur Zukunft der Fachbereiche vorgelegt. Danach sollen die 13 Fachbereiche zukünftig in vier Fachbereichen zusammengeführt werden - vier Säulen. Die Arbeitswelt hat sich seit ver.di-Gründung stark verändert. Als Folge von Branchenveränderungen und im Zuge der Digitalisierung zeichnen sich bereits jetzt weitere Umbrüche ab. Dafür will ver.di gewappnet sein.

Bisherige Grenzen verschwimmen

Beispiel Handel und Logistik: Hier verschwimmen die Grenzen im Alltag durch den rasant wachsenden E-Commerce zunehmend. "Logistiker handeln mit Lebensmitteln und Handelsketten übernehmen Logistik - bis hin zu klassischen Postdienstleistungen", argumentiert der ver.di-Bundesvorstand in seinem Positionspapier. Deshalb schlägt er die Zusammenlegung der beiden bisher damit befassten Fachbereiche zu einem Neu-Fachbereich vor:

  • Postdienste, Speditionen und Logistik (10) sowie Handel (12) gemeinsam.

Zusammenführung weiterer Fachbereiche

Darüber hinaus sollen folgende weitere Fachbereiche zusammengeführt werden:

  • Finanzdienstleistungen (1), Ver- und Entsorgung (2), Bildung, Wissenschaft und Forschung (5), Medien, Kunst und Industrie (8) sowie Telekommunikation, Informationstechnologie und Datenverarbeitung (9).
  • Sozialversicherung (4), Bund und Länder (6), Gemeinden (7), Verkehr (11) sowie Besondere Dienstleistungen (13).
  • Der Fachbereich Gesundheit (3) soll bestehen bleiben.

Schritt für Schritt

Im ersten Schritt sollen die Fachbereiche kooperieren und in der Folge fusionieren. Durch die vorgeschlagene Zusammenführung sollen Kompetenzen gebündelt und eine möglichst breite Präsenz in der Fläche gesichert werden - ohne dabei die notwendige Fachlichkeit zu gefährden. Der Bundesvorstand will auf diesem Weg auch die Schaffung von Teams hauptamtlicher Kolleg/innen erleichtern, die einen Fachbereich in einer Region betreuen, die sich gegenseitig unterstützen und vertreten können. Auch Wachstumspotenziale von ver.di sollen damit besser erschlossen werden können.

Seit Ende Juni wird das Konzept in der Organisation intensiv beraten. Insbesondere in den Fachbereichen wird auf allen Ebenen auch in den kommenden Monaten diskutiert, ob und wie man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Am Ende treffen sie diese Entscheidung. Die Organisationswahlen, die Anfang kommenden Jahres beginnen, werden noch in den bisherigen Fachbereichsstrukturen stattfinden.Nach der Entscheidung der Fachbereiche über neue Strukturen sollen bereits auf den entsprechenden Bundesfachbereichskonferenzen im Frühjahr 2019 jeweils gemeinsame Bundesfachbereichsleiter/innen nominiert werden. Die neue Struktur könnte dann vom ver.di-Bundeskongress im September 2019 übernommen werden.