Deutsche Post AG - ver.di fordert für die rund 130.000 Tarifbeschäftigten und Auszubildenden bei der Post eine Erhöhung der Entgelte und Vergütungen um 6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Überdies soll eine tarifvertragliche Wahlmöglichkeit ausgehandelt werden, nach der Beschäftigte einen Teil der Entgelterhöhung in freie Zeit umwandeln können. Das bislang einmal jährlich aufgrund einer Leistungsbeurteilung gezahlte variable Entgelt will ver.di durch einen festen monatlichen Betrag ablösen. Zudem soll für die rund 32.000 Beamtinnen und Beamten des Unternehmens die sogenannte Postzulage fortgeschrieben werden. Sie ist eine postspezifische Form der Sonderzulage für Bundesbeamt/ innen. Vor der Beschlussfassung durch die Tarifkommission waren bundesweit knapp 37.000 Tarifbeschäftigte befragt worden.


Separate Gespräche für weitere Themen

Telekom - 5,5 Prozent mehr Geld fordert ver.di für die mehr als 100.000 Beschäftigten im Telekom-Konzern. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Die Vergütungen der Auszubildenden und dual Studierenden sollen um 75 Euro steigen. Für diejenigen, die eine Einstiegsqualifizierung absolvieren und danach in ein Ausbildungsverhältnis übernommen werden, sollen die bestehenden Einmalprämien jeweils um 75 Euro erhöht werden. Der erste Verhandlungstermin soll am 20. Februar stattfinden. Die Höhe der Tarifforderung wurde von den ver.di-Mitgliedern in regionalen Konferenzen bestimmt. Dabei wurde deutlich, dass den Mitgliedern weitere Themen unter den Nägeln brennen. Dazu zählt unter anderem, dass die dual Studierenden zu wenig Zeit in ihrem Arbeitsalltag für die Prüfungsvorbereitung haben. ver.di wird den Arbeitgeber auffordern, dieses Thema in separaten Gesprächen zu erörtern und die Situation für die Nachwuchskräfte kurzfristig zu verbessern.


1.000 Beschäftigte vor dem "Verkauf"

IBM - Statt einer kleinen Aufmerksamkeit vom Arbeitgeber erhielten die Beschäftigten von IBM am Nikolaustag eine E-Mail von der Geschäftsleitung, die ihnen mitteilte, dass sich das IT-Unternehmen von verschiedenen Unternehmensteilen trennen will. Nach ersten Schätzungen könnten bis zu 1.000 Beschäftigte "verkauft" werden. Für ver.di-Konzernbetreuer Bert Stach wirft die E-Mail viele Fragen auf: "Das größte Problem ist zurzeit ein Mangel an konkreten Informationen." Es sei bisher weder bekannt, wer die möglichen Käufer sind, wann der Kaufvertrag abgeschlossen werden soll, noch zu welchem Zeitpunkt IBM verkaufen will. Erst im März 2016 hatte IBM ankündigt, 1.000 Beschäftigte zu entlassen. ver.di-Mitglieder, die gegen ihre Kündigung geklagt hatten, siegten im vergangenen Jahr mit Hilfe des ver.di- und DGB-Rechtsschutzes vor den Arbeitsgerichten. Die Geschäftsführung der IBM akzeptierte die Urteile, bereits angekündigte Revisionen wurden zurückgezogen.


Angebot zu niedrig

Lufthansa - Die Tarifverhandlungen für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa-Service Group, der Lufthansa Technik und der Lufthansa Cargo sind bislang ohne Ergebnis geblieben. Das Angebot der Lufthansa liege unter der erwarteten Inflationsrate für 2018 und würde einen Reallohnverlust bedeuten, sagte Christine Behle, ver.di-Bundesvorstandsmitglied. ver.di fordert 6 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie für die rund 1.500 Auszubildenden 90 Euro mehr und die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf. Außerdem sollen die Beschäftigten die Möglichkeit erhalten, die Vergütungserhöhung in zusätzliche freie Tage einzutauschen.