Für höhere Löhne

Postbank – Die Deutsche Bank war zwar mit einem besseren Angebot gekommen, doch das reichte bei weitem nicht: Auch die dritte Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung bei der Postbank am 18. März brachte kein Ergebnis. Zuvor hatten Beschäftigte bundesweit gestreikt, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. ver.di und die Beschäftigten fordern 15,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 600 Euro. Die Verhandlungen werden am 16. April fortgesetzt. ver.di verhandelt gemeinsam für die Beschäftigten im Postbank Filialvertrieb, bei der Deutschen Bank AG (ehemals Postbank oder PB Firmenkunden) sowie bei der BCB, der PCC Services, bei PB Direkt und der PB Factoring. ver.di hat weitere Streiks für die kommenden Wochen angekündigt.

Es ist an der Zeit

Telekom – Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Deutschen Telekom haben am 19. März begonnen. ver.di fordert für die bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigten eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden. Das hat die zuständige ver.di-Tarifkommission am 15. März beschlossen, nachdem die Mitglieder an der Forderung beteiligt wurden. "Die Kolleginnen und Kollegen haben uns ein klares Bild gezeichnet, welchen Inflationsbelastungen sie ausgesetzt sind", sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Sauerland. Im vergangenen Jahr habe die Telekom ihren Konzernüberschuss auf 17,8 Milliarden Euro verdoppeln können. "Jetzt ist es an der Zeit, den Beschäftigten Teilhabe und Wertschätzung für diese guten Ergebnisse zukommen zu lassen. Sie haben es sich verdient."

Nachholbedarf

Druckindustrie – Die erste Tarifrunde für die mehr als 110.000 Beschäftigten in der Druckindustrie ist am 11. März 2024 ergebnislos zu Ende gegangen. "Wir fordern 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten. Denn nach zwei Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Inflationsrate und damit verbundenem deutlichem Einkommensverlust ist der Nachholbedarf sehr hoch", sagte die ver.di-Verhandlungsführerin Rachel Marquardt im Anschluss der ersten Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber der Druckindustrie machten kein Angebot, am 21. März gehen die Verhandlungen weiter.

Anzeige erstattet

Dumont – ver.di hat Anzeige gegen die beiden Geschäftsführer der DuMont Druck Köln Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH wegen Verstoßes gegen das Betriebsverfassungsgesetz erstattet. Bei der Schließung der DuMont-Druckerei in Köln im Oktober 2023 sei der Verlag nicht seinen Aufklärungs- und Auskunftspflichten nachgekommen und habe gegen die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats und des Wirtschaftsaus- schusses verstoßen. 200 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz und wurden auf die Straße gesetzt. Äußerungen des damaligen Vorstandschefs bestätigen laut ver.di den Verdacht, dass die Druckerei geschlossen wurde, ohne die Beschäftigten und den Betriebsrat zu informieren, um eventuelle Streiks zu verhindern. Der Druck der zu Dumont gehörenden Tageszeitungen wurde nach Koblenz zum Mittelrhein-Verlag verlagert – einem Unternehmen ohne Tarifbindung.

Mitgliedervorteil

RWE – In der zweiten Verhandlungsrunde hat ver.di für die Beschäftigten beim Energiekonzern RWE ein Ergebnis erreicht: Neben einer Lohnsteigerung von insgesamt 8,8 Prozent wurde auch die Forderung nach einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütung umgesetzt. Exklusiv für ver.di-Mitglieder gibt es künftig ein zusätzliches Plus obendrauf: 100 Euro monatlich.

500 Euro mehr

MFAG – In Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Mitteldeutschen Flughafen AG konnte eine Einigung erzielt werden. Alle Vollzeitbeschäftigten der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden erhalten eine Inflationsausgleichzahlung von 2.300 Euro. Die Vergütungen steigen schrittweise um 500 Euro, eine Erhöhung von bis zu 19 Prozent.

Hessen hält Schritt

Öffentlicher Dienst – ver.di hat ein Ergebnis mit dem Land Hessen erzielt. Es beinhaltet eine Sonderzahlung von 3.000 Euro, Zahlung in drei Raten (spätestens Mai, Juli, November), Auszubildende und Praktikanten erhalten 500 Euro. Zudem steigen die Tabellenentgelte ab dem 1. Februar 2025 um 200 Euro und ab dem 1. August 2025 um 5,5 Prozent, für Azubis steigen sie zu den genannten Terminen um 100 und 50 Euro. Die Jahressonderzahlung wird erhöht: für die Entgeltgruppen 1 bis 8 auf 90 Prozent und für die Entgeltgruppen 9a bis 16 auf 60 Prozent. Die Mitglieder werden zu dem Ergebnis befragt.

Endlich Entlastung

UKGM – ver.di Hessen und die Geschäftsführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg haben den neuen Tarifvertrag Entlastung für das UKGM unterzeichnet. Letztes Jahr war ein Eckpunktepapier "Beschäftigungssicherungs- und Entlastungstarifvertrag für das UKGM und die UKGM Service GmbH" verabredet worden, das nun in den Tariftext mündete. Ziel der Vereinbarung ist unter anderem die Verbesserung der Arbeitssituation in allen Bereichen des Universitätsklinikums für die Beschäftigten.