Finanzkraft ist Kampfkraft

Viele neue Mitglieder treten in ver.di ein, aber immer noch kehren mehr Männer und Frauen der Gewerkschaft den Rücken

Da steckt Musik drin: Zum Auftakt spielte die 24-köpfige Brass-Marching-Band

ver.di verliert weiter Mitglieder. Hatten Ende 2004 noch 2464510 Frauen und Männer einen ver.di-Mitgliedsausweis, sind es aktuell noch 2232752. In Beitragseinnahmen bedeutet das statt rund 423 Millionen Euro in 2004 für das laufende Jahr voraussichtlich 403 Millionen Euro. Gerade die Einnahmen vergrößern jedoch die Kampfkraft der Organisation. 2006 wurden beispielsweise 1,2 Millionen Streiktage finanziert. Daher forderte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Gerd Herzberg in seinem mündlichen Geschäftsbericht unter dem Motto "Finanzkraft ist Kampfkraft": "Bei dem Thema Mitgliederentwicklung müssen wir schlicht und einfach besser werden."

Trotz des Verlustes von insgesamt 189000 Mitgliedern seit 2004 gibt es auch positive Zeichen. Im gleichen Zeitraum sind 373000 Mitglieder neu in ver.di eingetreten, seit ver.di-Gründung sind es insgesamt 700000.

Deswegen ehrte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke während des Bundeskongresses zwei Delegierte, stellvertretend für die vielen engagierten Werber/innen in ver.di: Gabriela Sold (Schifferstadt) und Bernt Kamin-Seggewies. Dem Hamburger ist es gelungen, das 700000ste ver.di-Mitglied seit der Gründung im Jahr 2001 zu werben. Seine Hamburger Kollegin, die Hafenarbeiterin Antje Köpp, 20, trat am 1. September in ver.di ein.

Siehe auch: Artikel "Alle auf einen Streich"