Maria Kniesburges, Redaktion ver.di PUBLIK

das Wort "Stiftung" klingt an sich ja erstmal gut. Doch nicht immer stecken selbstlose Taten etwa fürs Gemeinwohl dahinter. Die Bertelsmann-Stiftung strebt mit ihrem Tochterunternehmen Arvato die komplette Übernahme öffentlicher Verwaltungen an - und will damit, versteht sich, Geld verdienen. (Interview: Stiftung will viel Geld verdienen). Manches, was hierzulande als Reform auf den Weg gebracht wurde, ist dann doch noch weit verheerender, als man es auch nur zu ahnen wagte. Auf die Ein-Euro-Jobs sind die Null-Euro-Jobs gefolgt. Die staatlichen Arbeitsvermittler schicken Arbeitslosengeld-II- Empfänger als Praktikanten zum Nulltarif in die Betriebe, und das teils über Monate hinweg. Betriebliche Trainingsmaßnahme nennt sich das. Ein Busunternehmen sparte so 28 Monatsgehälter für Fahrer. (Bericht: "Jobben für Null Euro"). Sie pflücken in Südspanien das Obst und Gemüse, das in unseren Supermärkten feilgeboten wird. Unter elenden Bedingungen. Eine kleine Gewerkschaft kämpft für die Rechte der Landarbeiter, fast durchweg illegale Immigranten aus Nordafrika. (Reportage: "Die Gewächshaussklaven"). In den Tank oder auf den Teller? Der Boom der Produktion von Biotreibstoffen treibt weltweit die Getreidepreise und wird zum sozialen Sprengsatz. Müssen die einen hungern, weil die anderen ökologisch Auto fahren wollen? (Eine Recherche: "Tank oder Teller"). Die nächste ver.di PUBLIK erscheint in der zweiten Hälfte November.

Bis dahin