Ausgabe 10/2007
Kurznachrichten
OECD
Neue Schreckensmeldungen über Deutschland
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) hat schon wieder mit neuen Meldungen zur Situa-tion der Bildung in Deutschland geschockt. Nicht nur ist die Lehrerschaft hierzulande völlig überaltert: In vielen Schulen sind mehr als zwei Drittel der Pädagogen älter als 50. Zugleich sinkt im dritten Jahr in Folge die Zahl der Studienanfänger. Hessen lag mit mageren 35,5 Prozent eines Jahrgangs, die sich an einer Hochschule eingeschrieben haben, auf Platz eins. Am unteren Ende der Skala liegen Bayern mit 26,9 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 25,3 Prozent. Als "besorgniserregend" bezeichnete es ein OECD-Experte, dass nur 21 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland ein Studium überhaupt in Betracht ziehen. Im OECD-Schnitt sind dies 57 Prozent.
PETITION
Das Recht auf Ausbildung soll ins Grundgesetz
Mehrere Landesschülervertretungen haben eine Petition an den Bundestag eingereicht. Ihr Ziel: Ein Grundrecht auf Ausbildung soll ins Grundgesetz. Damit würde der Anspruch einklagbar. Unterstützt wird die Intiative unter anderem vom DGB und der verdi-Jugend. 300000 Jugendliche, die in den letzten Jahren keine Azubistelle gefunden haben, suchen nach wie vor, und auch dieses Jahr werden rein rechnerisch mindestens 80000 Schulabgänger leer ausgehen. Nur 23 Prozent der ausbildungsfähigen Betriebe bildet aus.
UMFRAGE
Azubis machen extrem unterschiedliche Erfahrungen
Die Arbeitsbedingungen vieler Azubis haben sich weiter verschlechtert. Das geht aus einer Befragung von 4000 jungen Leuten in den 25 häufigsten Ausbildungsberufen hervor, die die DGB-Jugend durchgeführt hat. 42 Prozent gaben an, regelmäßig Überstunden zu machen; im Vorjahr waren es erst 35 Prozent gewesen. Am besten ist die Ausbildung angehender Industriemechaniker und Kaufleute, wo nach Aussage der Befragten fachliche Anleitung, Ausbildungsinhalte und Vergütung stimmen. Nur noch im Mittelfeld liegen IT-Systemspezialisten, Fachinformatiker und Elektroniker. Schlusslichter sind Gärtner, Maler und Gastronomieangestellte.
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Neue Datenbank informiert über Weiterbildungsangebote
Einen Überblick über alle Weiterbildungsangebote in Schleswig-Holstein gibt eine neue Datenbank. Im Internet lassen sich 7000 Kursangebote sowohl im nördlichsten Bundesland als auch zum Teil anderswo recherchieren.
FERNLERNEN
Immer mehr drücken daheim die Bank und lernen
Fernlernen wird immer beliebter: 326186 Menschen in Deutschland nutzten im vergangenen Jahr einen Fernlehrgang oder nahmen an einem Fernstudium teil - sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Im Angebot sind zurzeit 2171 staatlich zugelassene Weiterbildungsangebote, die 336 Institute organisieren. 70 Prozent der Kurse finden via Internet statt. Parallel wächst aber auch die Bedeutung von Tutoren, die die Lernenden beraten und begleiten. Eine umfassende Möglichkeit zur Recherche bietet:
www.forum-distance-learning.de
JOURNALISMUS
Richtlinien für faire Praktika
Ohne Praktika haben junge Leute kaum eine Chance, im Journalismus Fuß zu fassen. ver.di und andere Organisationen haben Richtlinien erarbeitet, wie ein faires Praktikum aussieht.