Gesundheitsfonds

Anhaltende Kritik

Angesichts anhaltender Kritik am geplanten Gesundheitsfonds will Ministerin Ulla Schmidt (SPD) in die Offensive gehen. Die Vorteile des Gesundheitsfonds für Millionen Versicherte werde sie auch in den nächsten Wahlkämpfen herausstellen, kündigte die Gesundheitsministerin an. Eine Verschiebung oder ein Stopp des Projekts - wie von einzelnen Koalitionspolitikern und zahlreichen Verbänden gefordert - komme nicht infrage. Auch ver.di zweifelt an der Sinnhaftigkeit des jetzigen Modells: "Der Fonds wird in der Form, wie er nun entstehen soll, nicht gebraucht", sagt Herbert Weisbrod-Frey, bei ver.di für Gesundheitspolitik zuständig. "Er ist nur dann sinnvoll, wenn andere Einkommensarten als Arbeitseinkommen und/oder Steuern in größerem Umfang zur Finanzierung der Gesundheitskosten herangezogen werden."


arbeitsunfälle

Mehr als eine Million

Mehr als eine Million Arbeitsunfälle hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Jahr 2006 erfasst. 941 davon endeten tödlich. Wie die Bundesanstalt in ihrem Bericht zum Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit mitteilte, fielen wegen Arbeitsunfähigkeit in Folge von Unfällen und Erkrankungen insgesamt 1,1 Millionen Erwerbsjahre aus und verursachten einen Produktionsausfall von gut 36 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stieg damit die Zahl der Arbeitsunfälle um knapp 18000 Fälle (1,7 Prozent).


Gesetzliche Kassen

Wieder Überschüsse

Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2007 nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums einen Überschuss von 1,78 Milliarden Euro erzielt. Einnahmen von rund 155,40 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hätten Ausgaben von 153,62 Milliarden Euro gegenübergestanden, teilte das Ministerium mit. Damit hätten die Kassen zum vierten Mal in Folge ein positives Ergebnis ausgewiesen. Inzwischen verfüge die GKV über eine Reserve von rund 3,2 Milliarden Euro. Das Ministerium kritisierte die von einigen Kassen angefachte Spekulation über höhere Mitgliedsbeiträge im nächsten Jahr.


afrika

Fehlende Gesundheitskräfte

In Afrika fehlen eine Million Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen. Um den Kollaps der lokalen Gesundheitssysteme abzuwenden, müssten nach Meinung von Experten innerhalb der nächsten acht Jahre 1,8 Millionen Fachkräfte ausgebildet werden. Zu den jährlichen Kosten von 3,3 Milliarden US-Dollar kämen weitere 27 Milliarden Dollar, die dazu verwendet werden müssten, das Fachpersonal in den Ländern zu halten. "Schon viel zu lange beobachten wir, wie sich diese Krise vor unseren Augen entfaltet", sagt Francis Omaswa, Leiter der Global Health Workforce Alliance (GHWA). Nun gehe es darum, die Entscheidungsträger für die Problematik und die Folgen der Abwanderung zu sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen.


schmerzpatienten

Immense Mangelversorgung

Als eine gesundheitspolitische Katastrophe haben Ärzte die medizinische Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland bezeichnet. Nach Angaben des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, Gerhard Müller-Schwefe, haben in Deutschland fünf Millionen Menschen chronische, länger andauernde oder wiederkehrende Schmerzen. Bei 900000 dieser Patienten seien die Beschwerden zu einer eigenständigen Krankheit geworden. Eine entscheidende Ursache der Mangelversorgung seien Defizite in der Medizinerausbildung.