Ausgabe 11/2009
Kurznachrichten
Von Süddeutschen Zeitung |Durchgesetzt
KLINIKEN | Die Aussperrung von 36 Beschäftigten der Lippischen Nerven-klinik Dr. Spernau in Bad Salzuflen (ver.di PUBLIK 10_2009) wird spätestens zum 1. Dezember ausgesetzt. Die Verhandlungen über einen Haustarif-vertrag beginnen mit einem Gespräch am 9. Dezember und sollen bis Ende März abgeschlossen sein. Damit können die seit Ende Juli Ausgesperrten, ihr Betriebsrat und ver.di einen ersten Erfolg verbuchen.
Übernommen
ZEITUNGEN | Im Verlag der Süddeutschen Zeitung sollen zirca 30 Beschäftigte entlassen werden, in der Redaktion könnten noch einmal so viele betroffen sein. Rund 100 Drucker fürchten bei der Suhler Verlagsgesellschaft um den Arbeitsplatz. Bei der Sonntagszeitung von Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung, dem Blatt Sonntag Aktuell, wird die Redaktion mit 17 Beschäftigten zum Jahresende aufgelöst. Sie alle gehören der Südwestdeutschen Medien-Holding (SWMH). Im Oktober protestierten in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen 1 200 Beschäftigte gegen den Arbeitsplatzabbau. Betriebsräte beklagen in einem offenen Brief Entlassungen, Ausgliederung und Tarifflucht. Erst 2008 hatte die SWMH den Süddeutschen Verlag übernommen. Nach Medienberichten hat sie sich damit finanziell übernommen.
Gewonnen
BRIEFDIENSTE | Mit der TNT-Kampagne gewinnt ver.di bei den neuen Briefdiensten in NRW weitere Mitglieder. "Die Zahl liegt im dreistelligen Bereich", sagt ver.di-Sekretärin Herma Janssen. Die TNT-Kampagne läuft seit Ende 2008. ver.dianer/innen sprechen Beschäftigte vor Betrieben an, bitten um Kontaktdaten, rufen sie an und diskutieren über die Arbeitsbedingungen, ver.di und Betriebsräte. Sie verabreden sich zu Hausbesuchen, zu denen weitere Kollegen eingeladen werden. Inzwischen wurden bei TNT zwei Betriebsräte gegründet. Im November fand eine von der Kampagne mit initiierte Konferenz über die neuen Briefdienste statt. Die Beschäftigten einigten sich auf die Ziele Mitgliedergewinnung für ver.di, Gründung von Betriebsräten, Durchsetzung des Postmindestlohns und von Tarifverträgen. Für 2010 plant Janssen flächendeckende Aktionen in NRW.
http://psl-nrw.verdi.de/kampagne_tnt_post
Gefordert
LUFTVERKEHR | ver.di forciert Tarifverhandlungen über einen Mitbestimmungstarifvertrag für die 300 Easyjet-Beschäftigten in Berlin-Schönefeld. "Wir haben dem Arbeitgeber schon vor Monaten den notwendigen Betriebsnormentarifvertrag zur Betriebsratsgründung übermittelt", sagt ver.di-Verhandlungsführer Holger Rößler. Bisher habe Easyjet nicht reagiert. "Aber auch Easyjet muss sich an die deutschen Mitbestimmungsregeln halten." Das Landesarbeitsgericht Berlin entschied, dass für die Beschäftigten eine Vertretung nur durch Tarifvertrag errichtet werden kann. ver.di hat Easyjet jetzt schriftlich zu Verhandlungen aufgefordert.
Gestreikt
RBB | Für den 6. November hatte ver.di die Beschäftigten des ARD-Senders rbb zu einem weiteren Warnstreik in Berlin und Potsdam aufgerufen. An der zentralen Aktion beteiligten sich bis mittags mehr als 500 Beschäftigte (Festangestellte und Freie). Im Tarifkonflikt über Gehalts- und Honorarerhöhungen fordert die Belegschaft die Geschäftsleitung auf, die Verhandlungen ohne Vorbedingungen fortzuführen.
Geehrt
FRAUEN | Der ver.di-Bundesfrauenrat hat Olga Hartmann, Angelika Wiest und Heike Soziaghi als erfolgreiche Mitgliederwerberinnen in der Aktion "Wir machen die Hälfte voll" ausgezeichnet. Mit der Aktion haben die ver.di-Frauen erreicht, dass der Anteil weiblicher Mitglieder auf 50,31 Prozent gestiegen ist.