Geschichten vom Arschhochkriegen – so rettet die Jugend den Planeten

Buchtipp | Erleben wir derzeit den Beginn einer neuen Jugendbewegung, wirkungsmächtiger und folgenreicher als die in Ehren ergrauten '68er? Poznan, Kopenhagen, Cancún, Durban - der alljährliche Klima-Protest ist inzwischen fester Bestandteil der Welt-Klimakonferenzen und der dazugehörigen Berichterstattung. Neben dem Anzugsgrau der offiziellen Teilnehmer versorgt er die Medien mit folkloristisch bunten Bildern und dem Gefühl, ohne das eine gute Story kaum zu haben ist. Und teilt anschließend das Schicksal der Konferenzen: Mit der gebührend kritisierten Gipfel-Erklärung verschwindet auch der Protest aus dem kurzatmigen Nachrichten-Hoch und verpufft scheinbar ebenso wirkungslos wie die staatlichen Selbstverpflichtungen, während Temperaturen und Meerespegel unbeeindruckt weitersteigen. Der Journalist Daniel Boese hat sich unter die Aktiven begeben und wagt die These: "Die Klimabewegung ist das Herz einer Generation, die als unpolitisch, chatsüchtig und konsumorientiert abgeschrieben wird, die in Wahrheit jedoch gerade dabei ist, Weltpolitik neu zu definieren." Mit vielen Fakten aus der Bewegung, dabei aufgelockert durch Porträts einzelner Aktiver, ist Boese ein begeisterndes Buch gelungen vom Arschhochkriegen, Geschichten darüber, wieviel Spaß es macht, selbst verantwortlich zu sein für das, was man tut. Simon Wionski

DANIEL BOESE, WIR SIND JUNG UND BRAUCHEN DIE WELT - WIE DIE GENERATION FACEBOOK DEN PLANETEN RETTET, OEKOM VERLAG, MÜNCHEN 2011, 253 SEITEN, 14,95 €


93 Prozent der Studierenden misstrauen staatlicher Rente

Umfrage | 93 Prozent aller angehenden Akademiker/innen gehen davon aus, dass die Rentenversicherung ihre Grundversorgung im Alter nicht mehr decken wird. Das ergab eine Umfrage der Essener "FOM Hochschule für Oekonomie & Management" unter 30 000 Studierenden, die berufsbegleitend an Hochschulen in über 30 deutschen Städten studieren. Lediglich 1,3 Prozent der Befragten halten die Rente für sehr sicher. Aus Sicht der Studie sind jetzt die Arbeitgeber gefordert, denn das ergab die Umfrage auch: Angesagt ist bei den meisten Studierenden die betriebliche Altervorsorge.