"Tarifvertrag jetzt", "Von Arbeit muss man leben können" - das forderten Beschäftigte des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) am 16. Juni in Dachau. Anlass der Aktion war die Jahreshauptversammlung des DJH Bayern. Aus zwölf Häusern, von Berchtesgaden bis zum Bayerischen Wald, folgten Beschäftigte dem Aufruf von ver.di, aus vielen weiteren bayerischen Jugendherbergen kamen Solidaritätsadressen.

Bisher herrscht bei der gemeinnützigen Institution DJH in Bayern tariflicher Wildwuchs. Die Bezahlung der Beschäftigten in Küchen und manchen Verwaltungsbereichen und für das Reinigungspersonal ist keineswegs "marktüblich", wie der Arbeitgeber behauptet. Forderungen nach einem verbindlichen Tarifvertrag für die 600 Beschäftigten lässt der Vorstand bisher ins Leere laufen. Seit Anfang des Jahres liegt ein Vertragsentwurf von ver.di vor, der sich daran orientiert, was im bayerischen Hotel- und Gaststättengewerbe gilt.

Problematisch sind auch die unsicheren Bedingungen für langjährige Saisonkräfte und der mit Sanierungen in den Häusern verbundene Lohn- und Arbeitsplatzabbau. "Während man für die Modernisierung zu Recht erhebliche Mittel einsetzt, wird die Perspektive der Beschäftigten immer prekärer", so ver.di-Fachbereichsleiter Ingo Harms.

E.A.