"Ein bisschen Krieg während der Streiks"

Meine Ausbildung bei der Bundeswehr gefällt mir ganz gut. Wir sind zusammen 22 Leute und die Ausbilder sind sehr kompetent und superlieb. Wir dürfen jederzeit zu ihnen kommen, wenn wir etwas nicht verstehen. Dann versuchen sie, mit uns das Ganze nochmal durchzugehen, egal, ob Theorie oder Praxis.

Schon zu Beginn unserer Ausbildung waren Jugendvertreter/innen von ver.di bei uns und haben sich vorgestellt. Sie haben uns erklärt, wie man es am besten anstellen kann, wenn man nach vorne kommen möchte oder bei ver.di mithelfen will. Sie haben uns auch von den Weiterbildungsmöglichkeiten und Seminaren erzählt. Leider habe ich mich bisher damit überhaupt nicht beschäftigen können, weil ich doch ziemlich viel zu tun habe. Aber ausschlaggebend für eine Mitgliedschaft war es, als ver.di uns über die Vorteile bei Streiks informiert hat. Danach war für mich ganz klar, dass ich da eintrete.

Meine Mitgliedschaft hat sich auch schon gelohnt, als es darum ging, für mehr Geld zu streiken. Der Streik war im März und das verlief für mich problemloser und einfacher als für diejenigen, die ohne Gewerkschaft dastanden. Bei denen gab es Reibungen und ein bisschen Krieg während des Streiks. Jedenfalls bin ich mit dem Ausgang zufrieden. Es gab eine Einmalzahlung und seither bekommen wir auch monatlich eine bestimmte Prozentzahl mehr Geld.

Wie es nach der Ausbildung bei mir genau weitergehen wird, ist noch etwas unklar. Im Moment habe ich zwei Pläne im Kopf. Der eine ist, nach der Ausbildung bei der Bundeswehr zu bleiben und mir dort einen Job zu suchen. Die andere Möglichkeit wäre, nach meiner Ausbildung den Meister in Vollzeit zu machen und danach das Sachverständigenbüro für KFZ-Gutachten meines Vaters zu übernehmen.

Nach der Ausbildung aus ver.di auszutreten, das würde sich nach ausnutzen anhören

Ungeachtet dessen, wie ich mich entscheide, werde ich auf jeden Fall bei ver.di dranbleiben und auch nach meiner Ausbildung Mitglied sein. Ich fände es unangemessen, nach der Ausbildung auszutreten, das würde sich nach Ausnutzen anhören. Nee, also ver.di war bis dato immer für mich da und ist immer ein guter Ansprechpartner, und das will ich natürlich auch in Zukunft fördern.