Das Tarifergebnis für die Beschäftigten der Kinokette UCI bringt einen Anstieg der Einkommen in der Tariftabelle um 9,8 Prozent bis Ende 2020. Zusätzlich wurden zahlreiche weitere Verbesserungen, auch im Manteltarifvertrag, durchgesetzt.

Um das zu erreichen, hatte ver.di bundesweit gestreikt. Denn während die Kinobesucher/innen zwölf Euro für die Eintrittskarte bezahlen, erhalten viele Beschäftigte wenig mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde, was allerdings auch die knapp zehn Prozent Tariferhöhung in drei Jahren relativiert.

Dass ver.di-Verhandlungsführer Holm-Andreas Sieradzki dennoch zufrieden ist, liegt mit an den weiteren Vereinbarungen. "Knapp zehn Prozent Einkommenssteigerung in drei Jahren sind ein guter Sprung", sagt Sieradzki. Zudem konnte ver.di einen umfangreichen Bestands- und Kündigungsschutz und mehr Urlaub für langjährig Beschäftigte vereinbaren. Das alles sei nur durch das Engagement der UCI-Kolleg/innen erreichbar gewesen.

Die Beschäftigten erhalten zusätzlich eine Jahressonderzahlung von 745 Euro für 2017. Dieser Einmalbetrag steigt bis auf 760 Euro im Jahr 2020. Teilzeitbeschäftigte erhalten den Betrag anteilig.

ver.di konnte auch erreichen, dass die 38-Stunden-Woche für Vollzeitbeschäftigte weiterhin gilt. Ab 23 Uhr wird jetzt in fast allen Kinos ein Nachtzuschlag gewährt, die Befristungsquote bleibt bei zehn Prozent und die Servicemitarbeiter müssen nicht ständig als Springer andere Aufgaben übernehmen.

Ab 1. Juli 2018 wird auf Wunsch des Arbeitgebers die neue Berufsgruppe "Mitarbeiter Leitung Gästebetreuung" eingeführt. Darunter fallen die bisherigen Supervisoren, Teamleiter/innen und Assistenten der Theaterleitung. Als Kompromiss konnte ver.di erreichen, dass dies nur für neue Beschäftigte gilt, die bisherigen Mitarbeiter/innen haben Bestandsschutz. Für sie hat ver.di für die Dauer des Tarifvertrags auch einen Kündigungsschutz erreicht.

Vereinbart wurde auch eine neue Urlaubsstaffel. Bis zu einer Betriebszugehörigkeit von fünf Jahren werden jetzt 25 Tage Urlaub jährlich gewährt. Schrittweise erhöhen sich die Urlaubstage bis zu einer Betriebszugehörigkeit von 20 Jahren auf 30 Tage. Silke Leuckfeld

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