Ausgabe 10/2007
Kurznachrichten
VERSICHERUNGEN
Verhandlungsauftakt
Am 25. September haben für die rund 220000 Beschäftigten der deutschen Versicherungswirtschaft die diesjährigen Tarifverhandlungen begonnen. Ein Angebot der Arbeitgeber gab es nicht. ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Gehalt und Auszubildendenvergütung ab 1. September 2007. Die Gewerkschaft setzt sich außerdem für eine deutliche Erhöhung der in den letzten Jahren stark zurückgegangenen Ausbildungsquote und den Anspruch der Auszubildenden auf mindestens eine befristete Übernahme nach der Ausbildung ein. Außerdem geht es um die Vereinbarung eines Kündigungsverbots bei Unternehmen mit Gewinnen, um die Verlängerung des Altersteilzeitvertrags und einen tariflich abgesicherten Weiterbildungsanspruch.
EINZELHANDEL I
Erster Betriebsrat bei Basic
Der erste Betriebsrat bei der Basic AG ist am 14. September gewählt worden. Rund 280 Beschäftigte aus den fünf Münchner Filialen des Bio-Händlers und der Zentrale waren zur Wahl aufgerufen, 67,6 Prozent beteiligten sich.
EINZELHANDEL II
Betriebsrat bei Lidl gewählt
Seit dem 5. Oktober 2007 arbeitet in der Lidl-Filiale in Stuttgart-Feuerbach ein dreiköpfiger Betriebsrat. "Die Zeit der Wahlen war nicht leicht für uns", erklärten die neu Gewählten, "aber viele Kolleginnen und Kollegen haben dem Druck von Lidl nicht nachgegeben und von ihrem demokratischen Recht Gebrauch gemacht." Der neue Betriebsrat verwies auf ver.dis Lidl-Kampagne, die "uns den Rücken gestärkt hat".
SPARKASSEN-INFORMATIK
Schlichtung nach 19 Streikwochen
Im Tarifkonflikt über die Standortschließung bei der Sparkassen-Informatik (SI) hat Anfang Oktober die Schlichtungsphase begonnen, die am 12. Oktober beendet sein muss. Die in den Tarifverhandlungen angestrebte Einigung konnte zuvor nicht erreicht werden. ver.di geht es vor allem um Regelungen zu zusätzlichen Arbeitsplätzen und zur sozialen Abfederung, zu Besitzständen, Mobilitätspaketen für Pendler/innen, sozialen Schutzrechten und Abfindungsregelungen. Während der Schlichtung galt die Friedenspflicht, es wurde nicht gestreikt.
FLUGBEGLEITER
Mehr Geld bei Air Berlin und dba
ver.di hat sich mit Air Berlin darauf geeinigt, dass die rund 1500 Flugbegleiter/innen ab 1. Januar 2008 drei Prozent und zum 1. Januar 2009 weitere 2,8 Prozent mehr Geld bekommen. Die Gewerkschaft und Air Berlin unterzeichneten erstmals Tarifverträge für das fliegende Personal. Ein Tarifvertrag zur Personalvertretung soll künftig auch die Mitbestimmung für die Beschäftigten an Bord regeln.
Für die rund 250 Beschäftigten des dba-Kabinenpersonals wurde eine Übergangslösung gefunden, die die Besitzstandswahrung sichert. Grundsätzlich werden bei der dba die tariflichen Bestimmungen der Air Berlin gelten. Die dba-Flugbegleiter erhalten dieselben Lohnsteigerungen wie ihre Kollegen bei Air Berlin.
IBM
Trendwende durch neuen Tarifvertrag
Die Beschäftigten von IBM in Deutschland erhalten rückwirkend vom 1. Juni 2007 an 3,4 Prozent mehr Gehalt und eine Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro. Auch der Tarifvertrag über betriebliche Sonderzahlungen tritt in veränderter Form rückwirkend zum 1. Januar wieder in Kraft. Der Altersteilzeittarifvertrag wurde um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2008 verlängert. Der Tarifvertrag läuft zwölf Monate.