Weniger Personal bei zunehmender Belastung

In Deutschland ist erstmals die Zahl der Vollkräfte im Pflegedienst der Krankenhäuser auf unter 300000 gesunken. Mit 299214 waren das im Jahr 2006 rund 50000 Pflegekräfte weniger als noch vor zehn Jahren. Auch insgesamt sinkt die Zahl. Waren es 1996 noch 880000 Vollkräfte, sind es 2006 nur noch 804583. Ein kontinuierlicher Anstieg ist dagegen bei den Krankenhausärzten zu verzeichnen. In Vollstellen gerechnet stieg deren Zahl von 104352 auf 123673 in den letzten zehn Jahren.

Häufiger krank als andere

Der Rückgang der Pflegekräfte geht einher mit zunehmender beruflicher Belastung. Die Arbeitszufriedenheit in der stationären Krankenpflege sinkt. Arbeitstempo, Leistungsdruck und Sorgen um den Arbeitsplatz haben zugenommen, wird im aktuellen Krankenpflegereport von DAK und Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege festgestellt. Dabei seien die Möglichkeiten, Arbeitsabläufe bei der Pflege mitzugestalten, in den vergangenen sechs Jahren deutlich schlechter geworden. "Pflegekräfte sind nicht nur die größte Berufsgruppe im Krankenhaus, sondern sie zählen auch zu den Hauptbetroffenen von Veränderungen", stellen die Verfasser des Reports fest. Diese Berufsgruppe sei überdurchschnittlich stark von Krankheiten und Gesundheitsstörungen betroffen.