Tarifverhandlungen beendet

SEEHÄFEN | In der dritten Runde der Lohntarifverhandlungen für die rund 15.000 Beschäftigten der Seehäfen haben ver.di und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Danach steigen die Löhne ab dem 1. Juni 2011 um 3,9 Prozent. Die Beschäftigten in Vollcontainerbetrieben erhalten darüber hinaus eine jährliche Zahlung von 300 Euro, diese Zulage wird ab Januar 2012 um 100 Euro erhöht. Der Lohntarifvertrag gilt zwölf Monate. "Beide Seiten sind an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gegangen", erklärten die Verhandlungsführer Klaus Lindner, ver.di, und Heinz Brandt, ZDS.


Haustarif abgeschlossen

SAARBRÜCKEN | Die Verhandlungskommissionen von ver.di und DJV und der Verhandlungsführer der Holtzbrinck-Zeitungen Saarbrücker Zeitung, Pfälzischer Merkur und Trierischer Volksfreund haben ein Tarifergebnis für Verlage, Redaktionen und Druckhaus in Saarbrücken, Trier und Zweibrücken erreicht. Damit sind die geltenden Flächentarifverträge bis Ende 2013 und für das Druckhaus bis Mitte 2014 gesichert. Für die drei Verlage und Redaktionen gibt es in diesem Jahr eine Einmalzahlung von 500 Euro, Anfang 2012 von 400 Euro und ab 1. Oktober 2012 eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent. Regelungen setzen dem Einsatz von Leiharbeit und Veränderungen in der Arbeitsorganisation Grenzen. Einen generellen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen konnten die Gewerkschaften nur für das Druckhaus Saarbrücken durchsetzen. "Die Arbeitgeber-Entscheidung, aus der Tarifbindung im Verlegerverband zu fliehen, ist wirkungsvoll von den Beschäftigten beantwortet worden", sagte ver.di-Landesbezirksleiter Alfred Staudt. Es habe sich gezeigt, dass der Tariferfolg durch gemeinsame Streiks aller Kolleg/innen aus Technik, Verlag und Redaktion gelungen sei.


Erfolg nach Warnstreiks

GEMA | In der sechsten Tarifrunde und einer zehnstündigen Verhandlung haben die ver.di-Tarifkommission und der Rechteverwerter GEMA einen Tarifvertrag für die bundesweit 1 200 GEMA-Beschäftigten abgeschlossen. Für Januar bis Juni 2011 erhalten sie eine Einmalzahlung von 360 Euro, die Auszubildenden bekommen 120 Euro. Ab Juli folgt eine Entgelterhöhung von 1,8 Prozent, eine Erhöhung von 1,6 Prozent kommt ein Jahr später. Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. Juli 2011 um 15 und ein Jahr später um weitere zehn Euro.


Vernünftiges Ergebnis

VER- UND ENTSORGUNG | ver.di und die Tarifgemeinschaft Energie, zu der die E.ON-Energie AG gehört, haben einen Tarifabschluss für die rund 30.000 Beschäftigten erreicht. Die Löhne und Gehälter steigen ab 1. Juni 2011 um 3,2 Prozent und ab 1. Juni 2012 um weitere 1,7 Prozent, das gilt auch für die Auszubildenden. Der Vertrag läuft 19 Monate. Als akzeptabel und vernünftig bewertete ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott das Ergebnis.


Für den Streik gestimmt

LUFTVERKEHR | 94 Prozent der anwesenden abstimmungsberechtigten Flugbegleiter/innen und 98 Prozent der anwesenden abstimmungsberechtigten Piloten von easyJet haben in der Urabstimmung für Streik votiert. ver.di hatte die easyJet-Beschäftigten in Berlin-Schönefeld vom 22. bis 24. Juni zur Urabstimmung aufgerufen. Zehnmonatige Tarifverhandlungen und zwei Warnstreiks hatten zuvor nicht zu einem Ergebnis geführt. ver.di fordert einen Einkommenstarifvertrag für das Cockpit- und Kabinenpersonal. Die letzte Gehaltserhöhung haben die 240 Flugbegleiter und 110 Piloten im Jahr 2008 bekommen. "Es liegt bei easyJet, den Arbeitskampf jetzt noch zu verhindern", sagte ver.di-Verhandlungsführer Holger Rößler. ver.di sei zu Verhandlungen bereit. Ohne verhandlungsfähiges Angebot drohten ab 4. Juli Streiks.


32 Wochen Streik

BAD SALZUFLEN | Nach einer mehrjährigen Tarifauseinandersetzung und elf Verhandlungsrunden unter Beteiligung des Landesschlichters Bernhard Pollmeyer zwischen ver.di und der Lippischen Nervenklinik Dr. Spernau hat ver.di einen Haustarifvertrag für die 125 Beschäftigten der Klinik durchgesetzt. In einem 21 Positionen umfassenden Eckpunktepapier wurden auch Regelungen für die monatliche Vergütung und die Arbeitszeit festgelegt. Der Tarifvertrag gilt rückwirkend ab 1. August 2010 und läuft bis Juni 2013. Höhepunkt der Auseinandersetzungen war ein 32 Wochen dauernder Streik. Sylvia Bühler, Leiterin des ver.di-Landesfachbereichs Gesundheit in Nordrheinwestfalen, sagte: "Dies ist ein guter Tag für die Beschäftigten. Es gilt fortan ein gerechter Tarifvertrag."


Kein Angebot für Zusteller

MÜNCHEN | Seit gut 15 Jahren haben die Zeitungszusteller der ZV Zentrum GmbH in München keine Lohnerhöhung mehr bekommen. Sie erhalten einen Stücklohn von 7,9 Cent pro Werktagsausgabe und 9,5 Cent pro Wochenendausgabe, wenn sie den Abonnenten der Süddeutschen Zeitung oder anderer Münchener und überregionaler Blätter die Zeitungen zustellen. Für die ZV Zentrum GmbH arbeiten 55 Zusteller. Der Beteiligungsbetrieb der SV Logistik GmbH hat für jeden Münchener Stadtteil einen eigenen Zustellbetrieb. Nach ver.di-Informationen gibt es zehn Betriebe mit rund 1100 Zustellern. Alleiniger Gesellschafter der SV Logistik GmbH ist die Süddeutsche Zeitung. "In drei Verhandlungsrunden konnten wir keine Lohnerhöhung erreichen. Die Verhandlungen stocken, es wurde kein neuer Termin vereinbart", sagt Bernd Mann, ver.di-Sekretär in München. Auch zwei Streiks haben die Arbeitgeber nicht zu einem Angebot bewegt. Sie sind der Ansicht, die Zusteller würden zu viel verdienen.