Drei Ordner sind mittlerweile bei den Delegierten des ver.di-Bundeskongresses angekommen, jeweils acht Zentimeter breit und 23 Zentimeter hoch. Sie sind prall gefüllt mit den Anträgen zum 3. ordentlichen ver.di-Bundeskongress. Der findet vom 17. bis zum 24. September in Leipzig statt, das Motto lautet "Vereint für Gerechtigkeit". Rund 1000 Delegierte werden in Leipzig anreisen, mit den drei Ordnern im Gepäck. Sie wurden gewählt auf Konferenzen aller Ebenen im Vorfeld des Kongresses - und bilden so einen Querschnitt durch die Organisation. Alle Fachbereiche, Bezirke und Personengruppen finden sich wieder, so wie sie in der Gesamtorganisation vertreten sind.

Die rund 1300 Anträge in den Ordnern werden sie an den acht Kongresstagen beraten. Auch sie wurden eingebracht von den Konferenzen im Vorfeld des Kongresses. Sie zeigen, was die Mitglieder dieser Organisation bewegt. Das Themenspektrum ist vielfältig. Soll der Mindestlohn rauf auf zehn Euro? Wie kann gewerkschaftliche Migrationsarbeit Früchte tragen? Wie gestaltet man den aktiven Sozialstaat? Wie geht ver.di mit bedingungsgebundener Tarifarbeit um, und wie soll die gewerkschaftliche Arbeit in der Zukunft aussehen? Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Bandbreite der Antragsthemen. Sie stehen alle schon im Internet und können dort unter www.verdi.de/ueber-uns/bundeskongress/downloads eingesehen werden.

Sortiert sind sie nach 17 Themengebieten. Das war ein Teil der Arbeit der 26-köpfigen ehrenamtlichen Antragskommission. Sie hat im Vorfeld des Kongresses alle eingereichten 1658 Anträge gelesen, wortgleiche unter einer Antragsnummer zusammengefasst und für die dann noch verbleibenden rund 1300 Anträge eine Vorempfehlung ausgesprochen. Diese dient den Delegierten zunächst nur als Hilfestellung. Je nach Verlauf der Diskussion und neuen Argumenten kann die Empfehlung von der Kommission dann auch verändert werden. Die Delegierten stimmen über das Votum der Antragskommission ab. Folgen sie diesem Votum nicht, wird über den Antrag selbst abgestimmt.

Bilanz der letzten vier Jahre

Heruntergeladen werden kann auf der ver.di-Seite auch der Geschäftsbericht, in dem Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat auf 464 Seiten eine Bilanz der vergangenen vier Jahre ziehen. Beide Gremien werden im Verlauf des Kongresses neu gewählt.

Neben den Delegierten werden in Leipzig auch Vertreter/innen ausländischer Gewerkschaften und aus der Politik erwartet. Wer in Leipzig nicht dabei ist, wird unter www.verdi.de/ueber-uns/bundeskongress/ aktuell über den Kongressverlauf und wichtige Entscheidungen informiert. Teile des Kongresses werden live übertragen. Und das Tagesprotokoll wird auf die Website gestellt - zum Lesen.


Ab die Post

Erstmals gibt es zu einem ver.di-Bundeskongress zwei eigens entwickelte Briefmarkenmotive. Eine 45- und eine 55-Cent-Briefmarke zieren ein grafisch gestaltetes ver.di-Logo. Die Briefmarken gibt es nur in einer begrenzten Anzahl. Nachfragen bitte an die ver.di-Geschäftsstellen, die Briefmarken sind nicht in den Fillialen der Deutschen Post erhältlich. Außerdem können Teilnehmer/innen des ver.di-Bundeskongresses sie vor Ort in Leipzig erwerben.

Anlässlich des Kongresses gibt es auch einen Sonderstempel. Er ziert Post, die beim Kongress in eigens dafür vorgesehenen Briefkästen landet. Alle Kolleginnen und Kollegen, die nicht zum Kongress fahren, aber dennoch einen Sonderstempel haben wollen, schicken bis zum 30. September 2011 einen ausreichend frankierten Rückumschlag an:

ver.di-Bundeskongress, KongressService, Sonderstempel, 10112 Berlin